Nach dem Jugendcup habe ich noch einmal die Zeit gefunden, die Geschehnisse des letzten Tages der DVM zusammenzufassen. Von Platz 3 aus gestartet ging es in die letzte Runde gegen den bereits sicheren Deutschen Meister Reideburger SV 90 Halle.

Mit wenig Optimismus beantwortete ich 1. e4 mit e5, das direkt folgende Sc3 brachte mich aus der Vorbereitung und aus der Theorie. Mit viel Glück und wenig Verstand wurden die ersten Figuren neben das Brett gestellt und das Endspiel war nur noch leicht schlechter für mich. Nach dem ungenauen Zug g4 vom Gegner errangen die von mir geführten Steine sogar die Oberhand. Die beiden Springer stellten dann einen gewinnbringenden Vorteil dar:

Mit der Vorbereitung hatte Alva mehr Glück, sie kam für eine lange Zeit auf das Brett. Die ersten zwei Stunden waren verstrichen und die Zeit des auf dem Brett lebenden Gegners hätten auch verstrichen sein sollen, doch ganz langsam: Der Angstgegner von Alva verrechnete sich im sofortigen Anschluss an die Eröffnung. Das dritte Brett des Lübecker SV erkannte das und nutzte es hervorragend aus, der Schwarzspieler war Matt in vier. Die Weißspielerin fand den ersten Zug und spielte diesen. Erwartungsvoll rechnete der Berichterstatter nun mit dem 2-0 und wandte sich ab. Etwas später betrat dieser wieder den Saal und sah die beiden komischer Weise immer noch spielen. Bei genauerer Betrachtung der Stellung wurde mir dann klar, dass Alva das Matt nicht gesehen hatte. Sorgen machte ich mir erst, als ich einen Blick auf die Uhr warf, auf dem Brett hatte weiß weiterhin klaren Vorteil zu verbuchen. Auf Increment spielend wurden auch die folgenden Matts nicht gezogen, egal, ob in 2, 3 oder 4. Bitter wurde es erst, als das Plättchen wirklich gefallen war, da wurde uns klar, dass wir wie erwartet verlieren werden. 

Jetzt fehlte uns ein Mannschaftspunkt zum 3. Platz, die ersten beiden Bretter hatten also die Aufgabe, einen Punkt zu holen. Tom hatte es am schwersten, trotz allem spielte er auf Gewinn und das auch mit Erfolg. Nach 18 Zügen stand Tom deutlich besser, eine kleine Ungenauigkeit brachte ihn aber in ein sehr schweres Endspiel. Mit ganz viel Mühe versuchte Tom, es zu halten, doch es ging einfach nicht.

Tilo fand wie schon auf der NVM konstant gute Züge. Mit schwarz hat er auch zum zweiten mal in diesem Turnier eine Qualität geopfert, mit Erfolg. Der Gegner gab sie zurück und Tilo erreichte ein Turmendspiel mit einem Mehrbauern, aber so gut das Turmendspieltraining bei TT auch ist, Turmendspiele sind halt doch immer Remis.

Mit dieser sehr knappen und ärgerlichen Niederlage landeten wir schließlich auf dem 5. Platz. Irgendwie habe ich es dann noch geschafft, am 4. Brett Brettbester zu werden, weil ich gegen dem zweiten Spieler mit fünf Punkten gewonnen habe.