Freitag wurde zum ersten Mal in diesem Jahr die Variante „Chess 960“ oder auch „Schach 960“ gespielt. Kurz zur Erklärung: Die Figuren werden zufällig auf die Grundreihe gelost, dabei müssen nur die Läufer auf verschiedenen Farben stehen und der König muss irgendwo zwischen den beiden Türmen stehen, damit noch rochiert werden kann. Dafür gibt es 960 Möglichkeiten und so unkreativ wie die Schachspieler eben sind, haben sie die Variante „Schach 960“ getauft…

Unter den 18 Teilnehmern waren bis auf den Neuling Alex Bressel die typischen Teilnehmer der Freitagsturniere, so auch TT und nach kleiner Überzeugungsarbeit Christoph Stäblein.  Als kleine Neuerung wurden die Stellungen nicht kompliziert unter dem Tisch sondern ganz modern per Zufallsgenerator und Liste aller Stellungen ausgelost, auch wenn das für Erheiterung sorgte. Für noch mehr Kritik sorgten aber die geplanten 9 Runden Schweizer System mit 3 Minuten + 2 Sekunden Bedenkzeit pro Zug, es wurde sich schließlich auf ferneres Neuland mit 7 Runden a 5 Minuten + 3 Sekunden pro Zug geeinigt.

In den ersten beiden Runden hat es bis auf ein paar Ausnahmen immer der Favorit geschafft, zu gewinnen. Eine Ausnahme war die Partie zwischen GM Stäblein und Jörg Bohner, in der der letztere gewinnen konnte. Da dieser Sieg so souverän war, ging schnell das Gerücht herum, dass Jörg sich für jede Stellung ein paar Gewinnvarianten herausgesucht hat. Wiederlegen konnte Hartmut Nehls das, indem er gegen Jörg die nächste Runde gewann.

Nach fünf Runden kristallisierten sich dann Thomas und „Chess-960-Mastermind“ Jörg als Favoriten heraus und spielten gegeneinander. Auf die Beschwerden über die Stellung folgte ein hochklassiges Duell, welches mit Remis endete. Alles deutete nun auf ein knappes Fernduell hin, in dem Thomas dank seiner besseren Buchholz-Wertung die besseren Chancen wahren sollte.

In der entscheidenden letzten Runde gewann Jörg gegen Andreas Teska während sich die beiden Bemerkungskompagnons Mentlein und Thannheiser duellierten. Nach langem unklarem Kampf gewann Thomas nicht zu überhören etwas Material doch es blieb spannend. Nach über zehn Minuten einigten sich beide auf ein Remis.

Am Ende wurde jedoch weder Jörg noch Thomas als Sieger gekürt, sondern ich selbst habe sehr grotesk gewonnen. Wie konnte denn das passieren, mag man sich fragen, doch das weiß ich auch nicht zu beantworten. Ohne zu wissen, dass die siebte die letzte Runde war, schlug der GM auf mein Remisangebot ein ohne die Stellung zu kennen und ärgerte sich dann am Tresen, nicht doch gespielt zu haben. Obwohl ich gegen den Chess-960-Spezialisten verloren hatte, landete ich wegen besserer Buchholz vor ihm und durfte mich freuen, mich als erster an der von Ede organisierten Süßigkeitenauswahl zu bedienen. Gegen das Gerücht, dass ich das auslosen der Stellungen manipuliert habe, konnte ich mich dennoch nicht wehren. 

 

In Anschluss wurde dann noch fleißig Karten, Schach und das wahrscheinlich letzte Mal Tandem von Philipp gespielt…