Ede hat auf unserer Homepage einen sehr schönen, ausführlichen und lesenswerten Artikel zur diesjährigen OIBM am Tegernsee geschrieben. Was darin etwas ins Abseits gerät, ist sein eigenes kleines Glanzstück, das aus meiner Sicht einen würdigen Platz auf unserer Homepage verdient, weshalb die Partie hier noch einmal separat darstellen möchte:

 

Normalerweise gelangen Partien der vorderen Bretter in ein Bulletin. So wie zum Beispiel der 7- (in Worten sieben) zügige Sieg GM Leon Mons gegen IM Arno Zude in 3. Runde. Die folgende Partie ist für mich die Perle vom Tegernsee. Sie wurde in der 4. Runde an den hinteren Brettern (Tisch 102) gespielt und wohl kaum beachtet, außer von den beiden Protagonisten Eckhard (Ede) Stomprowski und seinem Gegner Christoph Stock sowie zwei Lübeckern (Andrea and me), die ab einem gewissen Zeitpunkt die Partie gespannt verfolgten.

Warum ist diese Partie so sehenswert?
Wegen des phantasievollen Spiels der beiden Kontrahenten in der Eröffnung? Wegen des Mittelspiels in dem beide Seiten die Möglichkeit hatten, den gegenerischen König heftig zu attakieren? Nein, wegen des Finales, wie ich es in meinen über 40 Jahren Schach noch nie gesehen habe, in dem zwei Damen verzweifelt gegen ein Läuferpaar kämpften und fast den Kürzeren gezogen hätten!

Lasset die Spiele beginnen...

Wie stark ist ein Läuferpaar?
Dass das Läuferpaar zumeist stärker als Läufer und Springer oder ein Springerpaar ist, ist bekannt und dass es gut eingesetzt auch Turm und Springer dominieren kann, habe ich in irgendwelchen Lehrbüchern auch schon einmal gelesen. Aber dass ein Läuferpaar sogar gewisse Kompensation für eine Dame liefern kann, das ist mir neu.

Was für ein Kampf, war für eine spannende Partie.
Danke an Ede Stomprowski und seinen Gegner Christoph Stock für diese kleine Kunstwerk!