Es ist ein gutes dreiviertel Jahr her, als die Deutschen Jugend Einzelmeisterschaften im hessischen Willingen ausgetragen wurden, da wurde die deutsche Schachjugend aufgerufen, für 2021 ihre Meister und Meisterinnen zu küren.

Wieder war Willingen der Veranstaltungsort. Vom 22. – 30.08 wurde das Spektakel ausgetragen.  Das ist zwar nun schon ein klein wenig her, dennoch, werfen wir an dieser Stelle einen kurzen Blick zurück.

24 Kinder und Jugendliche hatten sich über die LJEM bzw. Freiplätze qualifiziert und davon gleich 8 des Lübecker SV. Rechnet man noch ergänzend das Kika-Turnier hinzu erhöht sich die Zahl auf 27 (9). Das Lübecker Kontingent stand dabei ziemlich weit oben in der Zahl der Vereinsvertretungen.

Natürlich, wie konnte es anders sein, machte die Corona-Pandemie eine Reihe von Ein- und Beschränkungen erforderlich. Leider aber doch notwendig, Sie reichten von Maskenpflichten, AHA-Regelungen, Zuschauerausschluss bis zum Verzicht sonst so beliebter Ergänzungswettbewerbe wie der Dabei-Cup.

 „Zauberei“ – das War das Motto dieser Schachwoche.

„Es erwarten euch magische Geschichten, zauberhafte Berichte, rätselhafte Taktikaufgaben, übersinnliche Grüße von Daheim, der mystische Tagesplan, fantastische InInterviews und vieles mehr.“  (aus der Meisterschaftszeitung).

Wie ist es nun unseren Kindern und Jugendlichen ergangen?  In 6 Altersklassen (AK) waren wir vertreten und beginnen wir den kleinen Rückblick bei den Jüngsten.

U12 w

Mit Lisa Sickmann, unserer Deutschen U 10-Meisterin des Vorjahres, hatten wir vielleicht das heißeste Eisen im Feuer  und sie legte auch gleich voll los. 5 Siege aus 5 Partien.  In Runde 4 traf Lisa auf die Nr. 1 der Setzliste, die Hamburgerin Alissa Wartenberg und es sah nicht gut aus für Lisa, aber sie wahrte ihre schmalen Chancen und konnte im 28. Zug zu einem bemerkenswerten  Lucky Punch ausholen.

Bahn frei zur neuen Meisterschaft? Leider nicht. In diesem Jahr war es für Riyanna Müller (SC Landskrona, 7,5/9) ihr Turnier. Sie konnte Lisa besiegen und stand bereits vor der Schlussrunde als Deutsche Meisterin fest. Lisa wurde mit 7/9 Deutsche Vizemeisterin. Ein toller Erfolg.

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Ida Klara Kutz war in dieser AK die zweite LSV-Vertreterin. 2020 hatte sie mit Rang 3 in der U 10 aufhorchen lassen. Die U 12 ist natürlich da schon ein anderes Kaliber. Ida spielte eine ausgeglichene Meisterschaft, holte 4 Zähler und landete punktgenau auf ihrem Setzplatz 27.

U12

In dieser AK hatten wir ebenfalls 2 Lübecker Vertreter aufzubieten. Zum einen den aktuellen Landesmeister Justus Sommer und zum anderen Bruno Engel.  Bruno war die große Überraschung der diesjährigen LJEM. Ohne DWZ, erst kurz im Verein, erspielte er sich mit Platz 3 die Fahrkarte für Willingen.

Nach 9 Runden  hatte Justus sich von Setzplatz 12 auf Rang 5 hochgespielt. Insbesondere in der zweiten Turnierhälfte gab er richtig Gas und beeindruckte mit 4 Punkten aus 5 Runden. Schlussendlich wurden es für ihn 6,5 Punkte. Stark!

Bruno legte in dem Turnier los „wie die Feuerwehr“. Nach einem etwas verunglückten Benkö-Gambit in Runde 1 holte er Punkt auf Punkt und stand mit 4 aus 5 im ganz vorderen Tabellenbereich. Rang 6 und nur ein halber Zähler  hinter dem Erstplatzierten. Dann aber ließen wohl die Kräfte nach Vielleicht wollte Bruno auch zu viel und musste 3 Niederlagen verdauen, was ihn nach einem weiteren Remis doch noch auf Platz 31 (4,5/9) zurückfallen ließ. Immerhin, Bruno konnte zeigen, welches Potential in ihm steckt.

Leonhard Costa (SK München SO) wurde hier mit 7,5/9 Deutscher Meister.

U14w

Über die diesjährige LJEM hatte sich Helene Hellenbroich qualifiziert. Helenes Spielstärke hat sich trotz Corona kontinuierlich entwickelt. Dazu mag auch die „Konkurrenz“ mit Bruder Hanno beigetragen haben und der Berichterstatter kann das leidvoll bestätigen.  Für sie war es wie für Bruno ihre erste deutsche Meisterschaft und sie schlug sich sehr beachtlich in dem  spielstarken Feld.

Auch sie blieb im Rahmen ihrer Setzlisteneinordnung und holte 2,5/9.

Die AK gewann mit 7,5/9 Charlotte Hubert vom Verein Sternschanze (Hamburg).

U16

In dieser AK waren wir durch Joa Max Bornholdt vertreten.  Joa verfügt neben seinem unbestreitbaren schachlichen Talent auch über organisatorische Fähigkeiten, die er sowohl in der Vereinsjugendarbeit als auch im Gesamtverein einsetzt. Ein selten anzutreffender Glücksfall. Für Willingen hatte er sich sicher eine Menge vorgenommen. Dass er sein (vermutlich) ehrgeiziges Ziel  diesmal nicht erreichte, mag auch daran gelegen haben, dass er über weite Strecken der Meisterschaft an einer hartnäckigen, leistungsmindernden Influenza litt.  So konnte Joa erst im letzten Turnierdrittel mit 2,5/3 wahre Stärke zeigen.

Mit  4/9 bestätigte er dann auch seinen Setzplatz (19).

Jeremy Hummer (Turm Lüneburg) wurde mit 7/9 Meister dieser AK.

U18w

Antonia Schmidt dürfte sehr zufrieden nach dem Turnier die Heimreise angetreten haben. Zu Recht. Von Setzplatz 17 auf Rang 11 gesprungen und die berühmten Top 10  nur ganz knapp um einige Buchholzpunkte verpasst.  Antonia startete zwar mit 2 Niederlagen, ließ diesen dann aber 3 Siege hintereinander folgen. Mit 4,5 aus 9 Runden, also 50 % beendete sie die Meisterschaft. Hut ab!

In dieser AK konnte sich Sarah Peglau (SZ Seeblick) aus Sachsen mit 6,5/9 durchsetzen.

Soweit der etwas verspätete Rückblick. Die Karawane ist mittlerweile weiter gezogen. Die NVM  (norddeutschen Vereinsmeisterschaften) stehen vor der Tür. Das Jugendtraining im Verein wurde forciert, der Jugend Grand Prix ist wieder gestartet und  Corona  und ähnlicher Unsäglichkeiten zum Trotz - es geht aufwärts.