Lukas vor Turnierstart

Einen Teilnehmer-Bericht zur Turniermitte und zum Abschluß gibt es hier noch zu lesen.

Runden 3 und 4

Wir waren nach einem durchwachsenem ersten Tag, erwartungsvoll unserem zweiten Doppelpartietag gegenüber gestimmt. Manche gingen mit einem etwas mulmigem Gefühl in die Partie. Dazu zählte ich. Mein Gegner, war mit 1700 DWZ und 1800 ELO an Setzlistenplatz eins gesetzt. Aber alle waren gut vorbereitet. Konstantin hatte einen 1159 DWZ starken Gegner, Rouven spielte mit zwei vollen Punkten an Brett 2 und Max spielte gegen Gustav Jäger, ich sollte in der 4. Runde ebenfalls auf ihn treffen, das war mir zu dem Zeitpunkt noch nicht bewusst.

Zuerst war Rouven fertig. Er traf auf einen Spanier und gewann rasch, mit seiner vorbereiteten Berliner Verteidigung. Konstantin hatte kein Glück. Sein Gegner war schnell gut positioniert und Konstantin musste, um nicht bereits vor dem 30. Zug das Handtuch werfen zu müssen, eine Qualität geben. Das brachte etwas Gegenspiel, doch schnell war Konstantin so stark unter Beschuss, dass er aufgab. Max und ich waren jeweils nach 4 Stunden noch am spielen.

Max hatte einen Bauern mehr, doch beide waren unter Zeitnot, zu viel Zeit mussten beide in die sizilianische Verteidigung, welche aufs Brett kam, stecken. Max hatte einen Freibauern, doch wollte am Brett verzweifeln, weil er in diesem gewonnenen Turmendspiel, keinen Schimmer hatte, wie er es zu Ende bringen sollte, sprich, seinen Freibauern durchbringen konnte. Eine einfache Anwendung des „Brückensystems", durch ein Bauernopfer, hätte genügt. Max sagte anschließend positiv gestimmt:" Jetzt erinnere ich mich ans Brückensystem, beim nächsten Mal gewinne ich so ein Endspiel."

Ich hatte im Skandinavier zu kämpfen, doch mit 3min auf der Uhr und 5 Züge vor der Zeitkontrolle, berechnete ich ein Bauernopfer, ich gab den Bauern und drang ins gegnerische Lager ein. Nur eine 3-zügige Stellungswiederholung rettete meinen Gegner vor dem Verlust. Im 56. Zug war meine Partie Remis. Ein riesiger persönlicher Triumpf.

Nach 1 ½ Stunden Pause, ging es weiter. Max und ich, tauschten die Gegner. Rouven bekam meinen Gegner aus der ersten Runde. Konstantin meine Gegnerin aus der zweiten Runde. Konstantin war ebenso schnell fertig wie ich damals. Er hatte ohne Pardon alles gefressen, was er bekam und das Endspiel schnell gewonnen. Max baute sich so zu, dass ein Läufer in die Stellung kam und der Turm keine Felder hatte. Folglich musste er ihn geben. Er hatte nach dem Verlust keine Chance gegen das DWZ Schwergewicht. Rouven hatte gegen meinen Gegner einen guten Spanier erreicht und fand eine so schöne Mattkombination, dass wir die Partie mit „Rouvens Unsterbliche" betitelten. Lupenreines Ergebnis. 4 / 4! Ich gewann mit einer recht hübschen Kombi eine Qualität gegen denn 1300 DWZ starken Gegner und setzte ihn später Grundreihenmatt. Wenigstens ein Lübecker konnte ihn also stoppen. Schöne Partien hatten wir gesehen und Konstantins ersten vollen Punkt. Das bedeutete:

Konstantin      heute: 1 / 2         insgesamt: 1½ / 4

Max                heute: ½ / 2       insgesamt: 1½ / 4

Rouven           heute: 2 / 2          insgesamt: 4 /  4

Lukas(Ich)      heute  1½/2         insgesamt: 2½ /4

 

Runde 7 - Abschlussbericht

Am 30.12.2014, dies war nun bereits unser fünfter Tag in Magdeburg, stand für Rouven, Max, Konstantin und mich die 7. und letzte Runde bevor. Aber nicht nur das, sondern natürlich auch die Abreise und Siegerehrung. Wir musssten an diesem Tag jedoch auch unsere Zimmer räumen. Bis 10:00 musste alles raus sein. Allerdings startete unsere Runde zu der ungewohnten Uhrzeit 8:30, eine halbe Stunde früher als sonst. Früh aufstehen war also angesagt. Doch wir erschienen alle pünktlich zur Partie.

Rouven musste gegen meinen Gegner aus der 5. Runde spielen. Ich holte damals nichts, außer Erfahrung, aus der Partie. Ich spielte an Brett 4 gegen einen 1200 DWZ starken Gegner. An Brett 5 trafen Konstantin und Max aufeinander. Beide gut vorbereitet. Rouven spielte solide und gut wie immer. Die Ruhe und Koordination in seinen Partien überraschen mich immer wieder. Er gewann als Erster. Ein Fazit ziehe ich zum Schluss. Dann kamen auch die LSV Konkurenten zu einem Ergebnis. Konstantin schlug sich gut, doch stellte im Endspiel einen Turm auf ein schlechtes Feld, wo seine Bewegungsfreiheit sehr stark eingeschränkt war. Max fraß einen Bauern, nach dem anderen und Konstantin konnte nur machtlos zusehen. Ganzer Punkt für Max.

Ich hatte einen guten Skandinavier gespielt, doch nach einem Zentrumsaufbruch hatte ich Probleme einen Bauern zu verteidigen. Ich wickelte mit etwas Geschick in ein etwas schlechteres Endspiel ab. Das lag daran, dass mein Gegner das Läuferpaar besaß und ich ein Springerpaar. Aber was kann auch mal mit Figuren passieren? Man kann sie einstellen! Ich gewann einen Läufer und etliche Bauern. Ich setzte dann aber doch mit Turm und Springer Matt.

Unser Fazit:

Rouven: 5/7

Max: 4/7

Konstantin: 2.5/7

Lukas (ich): 4/7

Das reichte bei Rouven für den 3. Platz. Ich wurde 7. und bester Spieler U1500. Das gab auch noch eine extra Ehrung. Max belegte den 8. Platz (damit bester U16-Spieler) und Konstantin den 14. Die DWZ überraschte am angenehmsten mich. Ein plus von 160! Max hatte Pech: minus 80! Der Rest blieb ungefähr gleich. Wir gingen noch bei Asiaten bzw. beim Döner essen. Dann traten wir die Heimreise an und waren um 18:56 Uhr in Lübeck. Alle waren erschöpft, aber zufrieden. Ein erfolgreiches Turnier. Am 04.01.2015 ging es dann schon für einige beim Lübecker Jugendcup weiter. Zwischendurch brauchten jetzt jedoch alle erstmal eine Pause.