Viele Jahre war Ascheberg zur Zufriedenheit aller Teilnehmer Austragungsort für die Landeseinzelmeisterschaft im Schnellschach. Irgendwer muss aus bislang unerfindlichen Gründen im letzten Jahr zu der Erkenntnis gelangt sein, dass man vielleicht diesem Austragungsort doch nicht so zufrieden ist.

Also begann die Suche nach einem neuen Domizil und mit Bargteheide wurde letztes Jahr ein neuer Austragungsort gefunden. Sieger wurde damal Jonah Krause vor Michael Kopylov, aber die Teilnehmerzahl reduzierte sich geradezu dramatisch auf ein Häuflein von gerade 24 Aufrechten.

Mit Neumünster bot sich in diesem Jahr ein neuer Ort an und immerhin, am 25. Juni fanden sich über 60 Spieler und Spielerinnen ein, um einen neuen Meister zu finden oder den Titelverteidiger zu bestätigen.

Austragungsort war im Ortsteil Wittorf gelegene Jugendfreizeitheim "Blau-Weiße-Burg", das sich schon mehrfach als Veranstaltungsraum für die jährlich stattfindenden Neumünsteraner Open bewährt hatte. Als Landesturnierleiter Heiko Spaan das Turnier eröffnete konnte er fast 70 (!) Teilnehmer begrüßen. Gespielt wurden 9 Runden CH-System bei einer Bedenkzeit von 15 Minuten plus 10 Sekunden Inkrement. Dieses Inkrement war auch "schuld" dran, dass man auf eine an sich vorgesehene Mittagspause verzichtete, ansonsten drohte ein Turnierende in den späten Abendstunden.

Die Gebrüder Jonah (SV Bargteheide) und Benedict Krause und Michael Kopylov (SK Norderstedt) bildeten wohl den engeren Favoritenkreis, der weitere umfasste eine ganze Reihe von Spielern, zu denen neben dem Neumünsteraner Jugendlichen Ashot Parvanyan, Viktor Polischuk (SK Norderstedt) vielleicht auch vom LSV Tigran Poghosyan und Thilo Koop gehörten.

Zunächst sah es so aus, als sollte dieses Turnier einen unerwarteten Verlauf nehmen. Die erwähnten Favoriten hatten zunächst erhebliche Starschwierigkeiten, statt dessen legte Tigran furios los und führte das Feld nach 7 Runden an. Doch leider wurden nicht 7, sondern 9 Runden gespielt. In den beiden letzen hätte er eher vorsichtiger agieren sollten, doch nach wie vor versuchte er es weiter mit Fire on Board und da kann man sich leicht die Finger verbrennen. Zwei abschließende Niederlagen ließen ihn auf Rang 9 und vor allem aus den Preisrängen rausfallen. Auch der erhoffte Jugendpreis entglitt seinen Händen. 

Am Ende kam es wie erwartet - fast. Michael Kopylov konnte sich doch noch mit 7,5 Punkten auf Platz 1 spielen. Aber schon auf Rang 2 gab es mit Alfred Parvanyan (7/9; TWZ 2092) die erste Überraschung. Der weitaus stärke eingeschätze Ashot P. nusste sich (6 Punkte) mit Platz 10 begnügen. Jonah Krause, der Sieger des letzten Jahres, sicherte sich mit etwas schlechterer Buchholz als Alfred den dritten Trepchenplatz.

Bester LSVer in diesem Feld mit 6,5 Punkten Thilo Koop, der einen, hoffentlich ansehnlichen Geldpreis entgegen nehmen durfte. Auch der 12jährige Joah Max Bornholdt durfte sich freuen. Er kam mit 4 Punkten auf Rang 46 und kassierte damit den Rating-Preis als bester Spieler unter DWZ 1600. Immenser Trainigsfleiß zahlt sich dich aus! Der Berichterstatter kam übrigens auch auf 4 Punkte und kam unmittelbar hinter Joah auf Rang 47 ein.

Vom LSV gab es dann noch die folgenden Platzierungen:

26. Marco Frohberg 5 Punkte

33. Prof. Dr. Horst Mentlein 4,5 Punkte

35. Samuel Oltzen 4,5 Punkte

42. Heiko Rickert 4 Punkte

53. Vitus Nassat 3,5 Punkte 

Um 20.00 Uhr war Siegerehrung und alle waren froh, noch zu christlicher Zeit nach Hause oder sonstwohin zu kommen.

Den Endstand des Turniers findet man hier: LSSM-SH_2017.xlsx

Hier noch ein paar Impressioen: 

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