Es ist schön, wenn man in einem großen Verein Schach spielt. Der Nachteil eines großen Vereins ist aber, dass er viele Mannschaften hat, vor allem, wenn die alle Heimspiele haben. Von den 11 Mannschaften des LSV (ohne Frauen- und Jugendmannschaften) hatten heute 9 ein Heimspiel.
Vier davon spielten im Vereinsheim, die anderen 5 Heimspiele fanden in einem Hotel in der Nähe statt. Wir spielten im Vereinsheim, es war allerdings etwas enger als normal, 2 Bretter auf einem Tisch anstatt eines. Da musste man schon sehen, wo das Partieformular bleibt. Mich erinnerte das an manche Heimspiele in der Sophienstraße, bei denen 32 Spieler in einem Raum spielen mussten. Da sind wir heute weiter, jedenfalls hatte jede Mannschaft ihren eigenen Raum. Entspannt fand ich Brittas Reaktion, die meinte, eng ist egal, Hauptsache warm.
Ich spielte heute an Brett 8 und bekam so viel von Jens‘ Partie an Brett 7 mit. Bei mir selbst lief nicht viel zusammen, ich konnte Sveshnikov nicht von Kalashnikov unterscheiden und hatte irgendwann einen Minusbauern im Turm-Läufer-Endspiel. Da war Lisa Sickmann vermutlich schon längst nach ihrer gewonnenen Partie wieder zuhause und Hartmut Nehls hatte sich an Brett 2 mit Britta Leib auf remis geeinigt.
In meiner Partie konnte ich beim Übergang in ein Läuferendspiel den Bauern zurückgewinnen, mein Remisangebot wurde angenommen.
Bei Jens war deutlich mehr los auf dem Brett.
Wir lagen also 3:1 vorne und die noch laufenden Partien sahen eher beruhigend aus. Klaus an Brett 1 mit Mehrbauer, Alexandra an Brett 4 ausnahmsweise mal mit Weiß hatte Initiative, Iddel Berger an Brett 5 mit Mehrfigur und Horst Stellung an Brett 6 konnte ich nicht einschätzen.
Als Iddel nach einer kleinen Kombination auch noch einen Turm gewann, hatte sein Gegner ein Einsehen und gab auf. Bei Alexandra setzte nach dem Abtausch der letzten Figuren Harry, der h-(Frei)-Bauer zum Endspurt an, der gegnerische König konnte nur aus der Ferne zusehen. Klaus war in einem Springerendspiel mit Mehrbauer gelandet, der gegnerische Springer musste seinen Bauern a7 auf a8 blockieren. Es war absehbar, das das nicht mehr lange hält, sein Gegner gab auf.
So spielte nur noch Horst. Sein Gegner stellte allerdings einzügig einen Springer ein und gab darauf sofort auf. Damit hatten wir 7:1 gewonnen, vielleicht etwas zu hoch, aber ich will mich nicht beschweren.
Für uns bedeutet das erst einmal die weitere Tabellenführung, nicht mehr, aber auch nicht weniger.