Etwa 1 Woche nach der Bezirksmeisterschaft wurde auf Bezirksebene erneut zum Schnellschach an die Bretter gerufen. Und wieder 5 Runden CH-System bei einer Bedenkzeit von 20 Min. plus 5 Sek. Inkrement.
Diesmal waren die Senioren gefragt, ihren diesjährigen Bezirksmeister zu finden, wobei das Jahr 1975 die sog. „Altersschnittstelle“ bildete.
Ein ereignisreiches Jahr.
International endete der Vietnamkrieg, die Diktatur unter Franco in Spanien ging zu Ende und es gab wichtige Gipfeltreffen wie die KSZE in Helsinki. In Deutschland wurde das Volljährigkeitsalter von 21 auf 18 Jahre gesenkt; Udo Jürgens besang den "Griechischen Wein" und es gab mehrere Terroranschläge der RAF.
Mit diesen ikonischen Erinnerungen trafen sich am 31. August 20 Bezirkssenioren im Eutiner „Riemannhaus“. Der SV Eutin hatte es übernommen, dieses Event auszurichten.
Insofern war es nicht überraschend, dass der ausrichtende Verein allein die Hälfte der Teilnehmer stellte. Die andere Hälfte stellten der SK Norderstedt, der Möllner SV, der Lübecker SV, die Segeberger Schachfreunde, Turm Reinfeld, der SV Bad Oldesloe und der SV Strand.
Der LSV war dabei mit Dr. Stephan Lübeck, Oliver Kaeding, Wolfgang Schwerdtfeger und dem Berichterstatter vertreten.
Nach Begrüßungsworten von Mike Schlüter als 2. Vorsitzender des Bezirks Ost, Oliver Scharf als Seniorenbeauftragter des Bezirks und Volker Gülke als Vorsitzender des ausrichtenden Vereins SV Eutin konnte es losgehen.
Die Startrangliste hatte mit dem Norderstedter FM Viktor Polischuk einen klaren Favoriten, hinter ihm folgten CM Wolfgang Krüger (Möllner SV) und Hubert Wegemund (SK Norderstedt).
Aber nur Viktor konnte dieser Einschätzung gerecht werden. Nach 4 Siegen in Folge, genügte ihm in der letzten Runde ein Remis, um Platz 1 abzusichern. Hinter ihm dann gleich 4 Spieler, die einen vollen Zähler (3,5 Punkte) zurücklagen.
Aufgrund der Zweitwertung nach Buchholz kamen der Neu-Eutiner (früher SC Fehmarn) Jan Haserodt und Rolf Bohl vom ausrichtenden Verein auf das Podest.
Auch einen Nestorenpreis gab es. Hier war das 75. Lebensjahr die conditio sine qua non. Rudolf-Rainer Gehrmann (SV Eutin) nahm bei der Siegerehrung diesen Preis entgegen.
VL:. Rudolf-Reiner Gehrmann, Rolf Bohl, Mike Schlüter (2. Bez.-V.), Jan Haserodt, Viktor Poilischuk und Volker Gülke (1. V. SV Eutin).
Die Turnierbedingungen waren bestens – so gut wie das warme Spätsommerwetter. Zwischendurch bestand Gelegenheit sich mit Würstchen und Kuchen zu versorgen und auch die Turnierabwicklung lag bei den selbst teilnehmenden Mike Schlüter und Oliver Scharf in guten Händen.
Gegen 15.00 Uhr waren die 5 Runden abgespielt. Bei nur 5 Runden kann schon eine kleine Unaufmerksamkeit turnierentscheidend. Im Rahmen der Siegerehrung waren deshalb Überlegungen im Gespräch den Turniermodus künftig zu verändern.
Zum einen mit Blick auf die Altersgrenze. Diese war auf 1975 und älter, also mindestens 50 Jahre, festgelegt. Keine Frage, dass einige der Teilnehmenden sich eigentlich in diesem Alter noch nicht vom Terminus „Senior“ angesprochen fühlen. Also doch besser auf 60 Jahre gehen, wie das bei vielen Senioren-Open die Regel (z. B. die Offene Senioren-Meisterschaft von Schleswig-Holstein) ist?
Zum anderen betreffend der Rundenzahl. In der Diskussion waren 7 statt 5 Runden, bei entsprechender Modifizierung der Bedenkzeit. „Der Sonntag ist sowieso schon weg“ war die Kommentierung.
Übrigens, dieser zweite Punkt betrifft in gleicher Weise auch die "normale" Bezirksmeisterschaft im Schnellschach!