Nun ist die Offene Senioren Landesmeisterschaft von Schleswig-Holstein seit einigen Tagen auch schon wieder Geschichte. Dieses Turnier, das mittlerweile seine 19. Auflage erlebte, gehört mit seiner attraktiven Lage mit Blick auf die Nordsee und umfänglichen touristischen Angeboten (ideal für mitreisende Familien) zu den beliebtesten (vielleicht sogar Spitzenreiter in der inoffiziellen Beliebtheitsskala) Seniorenturnieren, die bundesweit angeboten werden.
Dass dem so ist, ist nicht nur der anziehenden Lage in der Meldorfer Bucht zu danken, sondern vor allem den Protagonisten, die Jahr um Jahr mit großem persönlichem Einsatz dieses Event zu einem großen Erfolg werden lassen. Insbesondere Turnierdirektor Dirk Martens, Schiedsrichter Rüdiger Schäfer und André Sterley, Seniorenreferent Gerhard Ihlenfeld und Hauptschiedsrichter Sascha Abel stehen namentlich für diesen Erfolg.
Nun ist das Turnier zu Ende und bevor wir ein Blick auf die Lübecker Erfolgsbilanz werfen, wenden wir uns der Abschlusstabelle zu.
Und hier dürfen wir aus schleswig-holsteinischer Sicht, aber auch aus Sicht des LSV, besonders freuen.
Tusch! Mit 7,5 Punkten und besserer Zweitwertung ging der Titel an Jens Wulf von Moers (Itzehoer SV)
vor dem Vorjahressieger Dr. Bernd Baum (SK Marburg) Christian Hesse vom FC. St. Pauli, die in der Startrangliste auf den Plätzen 9, 6 und 5 standen.
Turnierfavorit IM Detlef Heimbuch(Bochumer SV) musste sich mit Rang 5 begnügen und die auf 2 und 3 geführten IM Klaus Klundt (SC Heusenstamm) und FM Stefan Buchal (Werder Bremen) mussten gar sich mit den Rängen 27 und 34 zufriedengeben.
Wie gesagt, über den Turniersieg von Jens Wulf von Moers freuten wir uns auch im LSV, war Jens in den 80ger Jahren vom SC Wrist kommend, einige Jahre in der ersten und zweiten Mannschaft erfolgreich, bevor es ihn wieder zu seinem Heimatverein zog. Mittlerweile betreut er in der Verbandsliga A das Itzehoer Spitzenbrett.
Kurz vor der letzten Runde hatte ich auf dem Weg zum Spiellokal noch mit Jens gesprochen und er war durchaus („Ich habe heute weiß und versuche alles“) optimistisch, zumindest in der Spitzengruppe zu landen. Am Ende sogar Platz 1. Also nochmal: Bravo und herzlichen Glückwunsch.
Mit der Spitzengruppe hatten wir 4 LSVer (Oliver Kaeding, Ulrich Mittelbachert, Wolfgang Schwerdtfeger und der Berichterstatter) nicht so viel im Sinn.
Dennoch dürfte dieses Quartett durchaus zufrieden nach Lübeck zurückgekehrt sein. Auch, wenn man hie und da eine gute Chance hatte liegen lassen.
Beispielsweise Oliver,
der es in der sechsten Runde mit dem vereinslosen (?!) Gottfried Schumacher (Elo 2129) zu tun bekam.
Im 34. Zug hätte Oliver sofort den „Aus-Knopf“ drücken können. Leider übersah er diese Möglichkeit und ließ sich vom FM mit dessen Läuferpaar lange quälen, bevor die Punkteteilung perfekt war. Schade!
Hier seine Partie mit einigen seiner Anmerkungen:
Dazu bemerkt Oliver: (besser für Schwarz: 20... e4 21. Bxe4 cxd4 22. fxe6 Bxe4) (Weiß gewinnt sofort mit 27. Nd7) (besser für Weiß: 30. Qxd3) (Weiß gewinnt die Dame und Partie sofort mit 34. Re8+ Kxe8 35. Qxd6) (Schwarz hätte die Partie noch mit drehen können mit z.B. 62... Bd2+ 63. Kf2 Be4 64. Bxe4+ Kxe4 65. Rb4+ Kd3 66. Rb3 Kc4 67. Ra3 c2)Nun, 5 Punkte. Platz 61 (von 118), eine Eloperformance von 2041 und einen Elo-Zuwachs von 80 Punkten lassen sich doch durchaus sehen.
Auch Uli
erreichte die gleiche Punktzahl wie Oliver, was ihm einen Tabellensprung um 19 Plätze (104 zu 85) einbrachte.
Mit 50 % kam Wolfgang
auf Rang 116 (148). Ich denke, hiermit wird auch Wolfgang das Turnier in angenehmer Erinnerung behalten. Für beide gab es auch noch einen kleinen Elo-Zuwachs.
Die 4,5 Punkte hätte auch ich
gerne aus Büsum mitgenommen. Leider blieb ich mit einem halben Punkt weniger „stecken“, da mein letzter Gegner unter keinen Umständen etwas von einem Friedensschluss wissen, obwohl rings um uns her überall die Figuren nach der kurzen Eröffnungsphase schon eingepackt wurden. Ich versuchte es mit der Brechstange, doch mein letzter Gegner („Ich kenne alle Varianten (Aljechin-Verteidigung) sehr genau“) fand immer einen Ausweg.
So beendete ich das Turnier etwa in Höhe der Startliste. 2 Gewinnpartien. Eine gegen den Ahrensburger Klaus Hilbig und gegen sein Französisch hatte ich mir etwas „Neues“ vorgenommen.
Eine angenehme Woche an der Nordseeküste. Einziger Missklang das miese Wetter, dass sich 2 Tage nach Turnierbeginn mit sturmflutartigen Auswirkungen präsentierte. Aber so ist es, auf Gedankenblitze folgen auch oft Donnerwetter.
In 2026 also auf ein Neues. Der Termin (24.09. bis 02.10.) steht schon fest. Also rasch anmelden, die Liste steht kurz vor der Schließung….