Es war bereits früh klar, dass LSV VI am 07.12. in der Bezirksliga A Ost einen erhöhten Bedarf an Ersatzleuten haben würde. Jedenfalls sprach mich Andrea Schnell schon vor längerer Zeit an, ob ich nicht mitspielen könne. Aber klar konnte ich. Neben mir kam auch noch der Allzweckersatzspieler des LSV zum Einsatz. Stefan Gosch ist in 4 Mannschaften gemeldet und immer stark gefragt, das weiß ich aus eigener Erfahrung.
Wir hatten großes Glück, dass wir unser Heimspiel auch in Lübeck austragen konnten. Der Verein hatte 6 Heimspiele zu stemmen. Das Vereinsheim war mit LSV I, LSV II und LSV IX komplett belegt und leider stand vermutlich wegen der Adventszeit (und vor allem wegen der Anziehungskraft des Weihnachtsmarktes auf nordeuropäische Besucher) in unserem Ausweichspiellokal nur ein Raum zur Verfügung. Den durften aber wir nutzen, da Nicole Hellenbroich für den Generationenkampf LSV III gegen LSV IV eine alternative Spielstätte gefunden hatte.
Zum Aufbauen war bereits viele früh vor Ort, das war total entspannt. Kaltenkirchen kam mit 2 Mannschaften auch pünktlich, eine davon wurde ins Vereinsheim umgeleitet und es konnte losgehen.
Ich durfte an Brett 6 gegen Heiko Hencke spielen, den ich von bereits länger zurückliegenden LEMs kannte. Vorbereitet hatte ich mich ein wenig auf Niko Schmidt, der allerdings ein Brett höher spielte. Die Vorbereitung war aber nicht ganz umsonst, denn Heiko wählte mit Schwarz einen ähnlichen Aufbau. So waren die ersten 10 Züge schnell gespielt. Nach 18 Zügen hatte ich das Gefühl eine falsche oder zu lahme Aufstellung gewählt zu haben, den Damentausch konnte ich nicht verhindern, ich war etwas genervt und bot remis an. Heiko wollte allerdings weiterspielen, er tauschte einen Springer gegen meinen weißfeldrigen Läufer und kam so in den Genuss des Läuferpaares. Den Verlust meines Läufers konnte ich aber gut verkraften, da meine 7 Bauern alle auf weiß standen, lustiger Anblick.
Celina Malinowsky an Brett 1 hatte früh einen Bauern gewonnen und brachte uns dann auch in Führung. Michael Lange an Brett 3 spielte remis. Andrea und Stefan an 7 und 8 steuerten ebenfalls jeweils einen halben Punkt zum Ergebnis bei. Yorck Hellenbroich und Sebastian Carstensen an Brett 4 und 5 gingen leider leer aus. Details von diesen Partien habe ich leider nicht mitbekommen. So stand es also 2,5:3,5. Nur noch James O’Connor an Brett 2 und ich spielten. Seine Stellung kam mir sehr rätselhaft vor, ein Endspiel gegen Jan-Erik Schaper mit einem Springer und jeweils 3 Bauern. Ich hatte keine Ahnung, wie das ausgehen würde.
In meiner Partie war es auf und ab gegangen, wir beide haben zwischendurch Chancen ausgelassen, alles ganz normal. Aber kurz vor der Zeitkontrolle wollte Heiko mit seinem Läuferpaar meine Bauern auf dem Damenflügel einsammeln. Das ging allerdings gründlich nach hinten los, mein a-Bauer lief mit der Unterstützung von Springer und Läufer einfach und schnell in Richtung Umwandlungsfeld. Dort kostete er einen Läufer.
Und auch James hatte sein Endspiel gewonnen, wir hatten also auf den letzten Metern überraschend mit 4,5:3,5 gewonnen. Kaltenkirchen beklagte sich zwar etwas über unsere mangelnde Gastfreundschaft, aber wer in den Ring steigt, darf sich nicht über blaue Augen beschweren.
