Von Lübeck aus betrachtet ist der 5:1-Sieg gegen Strand keine große Sache, in Scharbeutz wiederum wirkte die Angelegenheit viel komplizierter. Dabei war zunächst alles glatt gelaufen, samt Anfahrt und so.

Ecki Reuß trennte sich fast noch im Stehen mit einem Remis (3 Züge) von Rüdiger Richter. In meiner Partie sah ich einen möglichen Bauerngewinn nach fünf Zügen nicht, bekam keine Aktivität ins Spiel und versäumte auch noch die letzten möglichen stabilisierenden Züge und stand nach 20 Figurenbewegungen ziemlich schlecht. Ich musste dann gut weitere 15 Züge leiden, wobei mein Gegner Thomas Meifert bestimmt wenigstens eine Gewinnfortsetzung ausließ – seine Türme drückten auf meinen a-Bauern, die Läufer strahlten, die Bauernmasse im Zentrum drohte Hebel und Durchbrüche, ich hatte jedenfalls viel Glück, dass nach dem 40. Zug nur noch ungleichfarbige Läufer auf dem Brett standen. Während des Spiels hatte ich meine Partie für Strand gewertet und war beim Zählen auf drei Punkte gekommen und hoffte, dass auf irgendeine wundersame Weise noch der notwendige halbe Zähler hinzugefügt werden konnte.

Meine Mitspieler mögen mir verzeihen, dass ich ihre Partien an diesem Abend vielleicht nicht realistisch eingeschätzt habe. Wir waren aber wohl alle erleichtert, als Lukas Nagy gegen Klaus Schmidt nach knapp zwei Stunden den Sieg einfuhr. Beim Boxen würde mal wohl von Doubletten, Haken und einem Schwinger gegen den nun schon taumelden Gegner sprechen.

Auch aufgrund dieser Partie basierte meine 3-Punkte-Rechnung. Weil bei Jürgen Erich eine Figur fehlte gegen Torsten Schröder. Zwar hatte er dafür drei Bauern kassiert, aber ein Schock bei loser Betrachtung war es schon, auch weil noch so viele Figuren auf dem Brett standen. Am Schluss war der Gegner aber von der Bauernwalze im Zentrum, unterstützt von Springer und Läufer, überfordert.

Wolfgang Clemens hatte gegen Günter Schütt eine Benoni-Struktur auf dem Brett. Kurzfristig sah es mir so aus, dass sein Schwung verpufft war und nun der Gegner mit den Schwerfiguren auf den rückständigen e-Bauern drücken könnte, doch dann fiel der Bauer auf a6 und Wolfgang konnte im Dame-Leichtfigurenendspiel seinen eigenen a-Bauern flott machen.

Die gehaltvollste Partie spielten meiner Ansicht nach Frank Jankowiak und Dirk Storbek. Königsindisch Vier Bauernangriff und Frank gewann das Eröffnungsduell, in das beide Spieler viel Zeit investierten. In der hektischen Schlussphase brachte Frank dann seinen a-Bauern zum Laufen. Diese drei Siege bekam ich nicht mit, weil ich mit Thomas Meifert im Vorraum noch mal die Züge nachspielten.

Entschuldigen muss ich mich dann noch bei Lukas und seinen Eltern, weil ich nicht den optimalen Weg aus Scharbeutz nach Schlutup gefunden habe und ein wenig in der Nacht herumirrte. Die Fahrt dauerte daher länger als nötig. 

spielsaal Frank Lukas

Lukas 2 Wolfgang 1 Juergen