In der vierten Runde der Bezirksliga B gab es an letzten Freitag (10.02.17) ein echtes Spitzenduell, welches in der ex-post-Betrachtung eigentlich diese Bezeichnung nicht verdiente. Immerhin empfing LSV VII in der Sophienstraße den Tabellenzweiten. Sowohl unsere Gäste von Turm Reinfeld als auch wir hatten bisher alles gewonnen und lediglich ein Mehr von 1,5 Brettpunkten wies uns Platz 1 in der Tabelle zu.

Insoweit war schon Respekt angebracht. Eine Hochachtung, die dazu führte, dass Eckart Reuß noch nachgemeldet wurde, da frühzeitig fest stand, dass sowohl Andreas Richter als auch Jan-Henrik Plackmeyer an diesem Termin passen mussten.

Die Türmer traten dann überraschenderweise mit einer eher geschwächten Mannschaft an. Nicht nur, dass ihr 100 %-Mann Zcolt Krol zu Hause blieb und auch das Spitzenbrett Torsten Maeder pausierte, sondern das vierte Brett blieb gänzlich unbesetzt und Torsten Gerke musste sich an diesem Abend nach anderern Betätigungsfeldern umsehen. Dafür war mit Oliver Scharf der (eigentlich eher selten spielende) Landeskämmerer Oliver Scharf an Bord und (erstmals) "Altmeister" Klaus-Werner Arriens an 6.

Nach der frühen kampflos bedingten Führung bescherte uns Martin Herrnkind gegen Klaus Streichenbach (auch noch so ein Urgestein aus lange zurückliegenden Neustäder Tagen) das 2:0. Das eigentlich Bemerkenswerte und Erstaunliche an dieser Partie war, dass Klaus schon in der Eröffnung mehr Zeit verbrauchte als Martin! Ein schwerer Eröffnungsfehler, der zum Figurenverlust führte, läutete das Ende ein und dieses kam, als kurz darauf aus dem Minusläufer ein Minusturm wurde.

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Kurz darauf schüttelte man sich zum 3:0 an Brett 3 die Hände. Grund war die folgende Kurzpartie zwischen Sven Adomeit und Frank Jankowiak.  

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Damit war im Grunde die Sache gelaufen, auch wenn sich frühzeitig abzeichnete, dass Turm Reinfeld zumindest an Brett 6 einen Punkt kassieren würde. Vielleicht hatte Wolfgang Clemens gegen Klaus-Werner Arriens seine Eröffnungschancen falsch eingeschätzt. Jedenfalls traten die Reinfelder Vorteile in dieser Phase bereits deutlich zu Tage. Wolfgangs König war in der Mitte stecken geblieben und musste sich heftigen Angriffen erwehren, die unvermeidbar dann zum Figurenverlust und bald darauf zur Aufgabe führten.

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An Brett 5 hatte Oliver Scharf mit weiß zu einem Doppelfinachetto gegriffen. Nachdem eine Weile nichts los war, brachte Jürgen Erich mit einem Bauernopfer Leben auf das Brett mit der Folge, dass auf allen Seiten irgendwie plötzlich alles hing. Ein Gemetzel, wie Jürgen nach der Partie meinte. Drohungen en masse und alles höchst schwierig durchzurechnen und als Oliver sich noch die Qualität griff, kam Jürgen entscheidend "in die Stellung". Angesichts unvermeidbarer schwerer materieller Nachteile, sah Oliver das Unvermeidliche ein und gab sich geschlagen.

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Nun war nur noch am Spitzenbrett das Gefecht zwischen Ecki Reuß und Michael Dinse im Gange. In einem Dameninder konnte Ecki auf einen Mehrbauern bei leichter Initiative pochen. Das Angebot. die Damen zu tauschen, hätte Michael Dinse besser annehmen sollen. Dann wäre, laut Ecki, möglicherweise eine Stellung entstanden, die man als "unklar" bewertet hätte. Allein, die Ablehnung dieser Offerte, führte dazu, dass die weiße Position nicht mehr haltbar war, was Michael dann auch einsah.

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5:1 in einem sog. Spitzenkampf klingt überraschend klar. war es auch letztlich, lag sicher aber auch oder eher an den eingangs geschilderten Umständen.

Am 24. Februar geht es zum SV Bad Schwartau III. Momentan Tabellenletzter - aber was heißt das schon.