Januarblitz

The King is dead - long live the King. Die Jahresblitzsaison 2017 mit Marco Frohberg als Gesamtsieger ist vorbei. 2018 - Alles wieder auf Start. Thomas Thannheiser, der den Titel bereits siebenmal gewann (2006-2011, 2013) ist der erste Monatssieger im taufrischen Jahr. Kleine Statistik zwischendurch. Die letzten 5 Gesamtsieger hießen:

2013 Thomas Thannheiser

2014 Kevin Kololli

2015 Hartmut Nehls

2016 Michael Ehrke

2017 Marco Frohberg

Auffällig, keine Titelverteidigung im letzten lustrum. Marco hätte jetzt die Chance und mit Platz 2 hinter TT liegt er auch noch ganz gut im Rennen. Die erste Ausgabe dieses Jahres ließ sich mit 24 Teilnehmern gut an. Ein starker Start mit 11 Runden Schweizer System (3-Punkte-Regelung).

International besetzt war das Turnier mit Akiv Shirenov (AZB) und Albert Gruber (ITA) auch. Albert "Il Italia" Gruber , der Südtiroler, versäumt nie, auf seine italienische Herkunft hinzuweisen. Na denn: "I guai della pentola li sa il mestolo." 

Auch, wenn der eine und andere Teilnemer begehrliche Blicke auf die Pokale richtete. Darum ging es nicht. Diese Preise waren den Champions des 8. Lübecker Jugendcups vorbehalten!

Übrigens, seit Einführung des Inkrements mir 3 Min. + 2 Sekundenzuschlag, hat sich, namentlich bei Blitzturnieren. der Zockeranteil in der Preiszone deutlich vrerringert.

Dazu Olaf Steffens:

"Was haben die Spieler geschwitzt, und was war das für eine Engine im Raum - der nahende Blättchenfall führte zu vogelwilder Heltik und oft zerstörten dicke Patzer die solide Aufbauleistung. Wer gut zu bluffen wusste, rettete mit wohltemperierten Drohzügen einen Punkt" (Schach Magazin 64, 10/2017, S. 38)

Nun, gehen wir mit der Zeit. Wettkämpfe ohne Inkrement werden immer seltener und werden eines Tages bei Meisterschaften, Open usw. Seltenheitswert haben. Eine, angeblich neue, FIDE-Regelung blieb an diesem Abend außen vor. Nunmehr sollen auch beim Blitzschach "unmögliche Züge" nicht mehr zum Verlust führen. Warum man dieses blitzspezifische Besonderheit aufgeben will, war allen ein großes Rätsel. Schon seit längerem ist es ein Regelverstoß, sich mit dem Hinweis "regelwidriger Zug" den gegnerischen König zu greifen und (als unterstreichende Geste)  quer durch den Spielsaal zu schleudern (irgendwie schade eigentliich). Nun also noch ein Spaßfaktor weniger.

Zurück zu  unserem Turnier. Einen Durchmarsch gab es nicht. Immerhin konnte TT als Sieger einen Vorsprung von 4 Punkten auf den Titelverteidiger vorweisen. Andreas Ilger musste für Platz 3 schon die Buchholzwertung bemühen, um Ecki Reuß auf Rang 4 zu verweisen. 

Eine starke Leistung im Feld zeigte auch Alexandra Mundt (Rang 14), die den Jugendpreis entgegen nahm. Recht eindeutig auch die Ehrung der Senioren. Auf Rang 6 war Stephan Lübeck in dieser Kategorie diesmal konkurrenzlos.

Kleine Irritation bei der Vergabe des Medianpreises (< DWZ 1920), der (Rang 15) zunächst an Hartmut Gabor

ging, obwohl gerechterweise Jens Eisheh (Rang 9)

ipso iure den Anspruch hätte geltend machen können. Letztlich setzte man den Gutschein gemeinsam am Vereinstresen um. Schauen wir mal, was der 2. Februar bringt.