„Als Mahl beganns. Und ist ein Fest geworden, kaum weiß man wie. Die hohen Flammen flackten, die Stimmen schwirrten, wirre Lieder klirrten aus Glas und Glanz, und endlich aus den reifgewordnen Takten: entsprang der Tanz. Und alle riss er hin. Das war ein Wellenschlagen in den Sälen, ein Sich-Begegnen und ein Sich-Erwählen, ein Abschiednehmen und ein Wiederfinden, ein Glanzgenießen und ein Lichterblinden und ein Sich-Wiegen in den Sommerwinden, die in den Kleidern warmer Frauen sind.
Aus dunklem Wein und tausend Rosen rinnt die Stunde rauschend in den Traum der Nacht.“

Rainer Maria Rilke

So anschaulich, wie es der große österreichische Lyriker formuliert hat, ist ja kaum noch etwas hinzuzufügen. Im Grunde ist damit alles über das Saisonabschlussfest der LSV-Jugend am 07.Juli gesagt. Vielleicht noch einige Ergänzungen aus der Sicht eines Gastes.

Die Idee unserer Jugendwarte Nicole Hellenbroich und Brahim Silini für die Abschlussfeier die Räumlichkeiten in der Sophienstraße zu verlassen und dafür das Gemeinschaftshaus „Gärtnergasse“ mit Garten zu nutzen, erwies sich als goldrichtig.

„Lasst uns Feiern“ – unter diesem Leitspruch hatte man ein bemerkenswertes wie ansprechendes Programm aufgestellt. Es reichte vom Familienturnier, über eine von Heiko Rickert initiierten „Schach-Flohmarkt, Kaffee, Kuchen, Grillspezialitäten bis zum Auftritt der Lübecker Coverband „Fake That“ und auch die WM-süchtigen wurden bedient. Auf einer großen Wand wurde das Viertelfinale aus Russland übertragen.

Augen und Ohren wurden also gleichermaßen bedient und zuweilen fiel es schwer, welchem der vielen Angebote man mehr Aufmerksamkeit widmen sollte. So etwas vorbereiten und bis zum Ende durchzuziehen kann man nicht alleine und sicher auch nicht zu Zweit. Eltern halfen mit und auch unsere Jugendlichen ließen sich gerne in dieses Event mit vielfältigen Aufgaben einbinden. Offenbar gab es, ausweislich der getragenen T-Shirts, zwei Gruppen („Ede“ und „j’adoube“), deren Aufgaben und Funktion ich (altersbedingt) nicht ganz mitbekommen habe. Da kann man mich gelegentlich mal aufklären. Lukas N. will hier per Sonderbericht noch sicher ins Detail gehen.

Kleine Anekdote zwischendurch: Der jugoslawische Großmeister Milan Matulović bekam den Spitznamen „J’adoubović“, weil er bei einem Turnier versucht hatte, unter Berufung auf diese Regel einen schwachen Zug zurückzunehmen.

Apropos Turnier. Das Familienturnier, von Jan Henrik Plackmeyer vorbildlich geleitet hatte natürlich auch Sieger und Platzierte.

Als Favoriten wurden Vater und Sohn Silini und Rosin gehandelt. Letztlich setzte sich Brahim und Jalel gegenüber Thomas und Thore mit einem Punkt Vorsprung durch. Matthias Fenski mit Tochter Magdalena schaffte es auch noch auf das Treppchen. Gefolgt von York Hellenbroich mit Hanno. Es wurde wirklich um jeden halben Punkt gekämpft und so manch unerfahrener Elternteil musste mit strafenden Blicken seines Nachwuchses leben.

FAMT  FAMT2   Schwedin

fms  FT5  Placky SE

Bei der von Thilo Koop und Jan Henrik Plackmeyer durchgeführten Siegerehrung wurde das Engagement unserer Jugendwarte sowohl wortreich als auch in Form von 2 Flaschen guten (nehme ich mal an) Wein gewürdigt.

Silini   Rosin   Fenski  Hellenbroich

Jugendwarte  ft   Brahim Siegerehrung

Glücklicherweise spielte das Wetter mit und so konnte Bänke, Spielgeräte, der Grillplatz im Freien auch für manch informative Gespräche mit den Eltern genutzt werden.

Als Gast fühlte ich mich mehr als wohl. Und an den Mienen ringsumher war zu erkennen, dass es nicht nur mir so ging. Ein ungewohntes, aber sehr schönes, Gefühl außerhalb der Organisation zu stehen. „Unter freundlichen Menschen ist selbst das Wasser süß“ (China).

Klett DSCN0759  DSCN0761  

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Gegen 19.00 Uhr verabschiedete ich mich. Ältere Menschen müssen nach Hause. Wie man hörte war erst Schluss als sich die Getränke dem Ende neigten.

Es war ein tolles „Schmankerl“, was uns Nicole und Brahim nebst Helferteam da geboten haben. Da freut man sich doch schon auf die zweite Jahreshälfte. Zu bedauern sind nur jene, die bei dieser/ihrer Festivität nicht dabei sein konnten. Da hat man echt was versäumt.

Dank und Anerkennung, denn: „Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind“ (Francic Bacon).

(Fotos: J. Maly, J. H.Plackmeyer, Autor)