2025 wird das letzte Jahr sein, wo die Landesmeisterschaften der Jugend im Kiek In stattfinden werden – hieß es noch im letzten Jahr. Ich bereitete mich daher auf einen etwas sentimentaleren Bericht vor, um der Unterkunft, welche seit über 30 Jahren der Schachjugend als Spielort dient, angemessen Tribut zu zollen. Doch Politiker können sehr launisch sein und derzeit ist die LJEM auch für das nächste Jahr, vielleicht sogar auch für 2027 weiterhin Kiek In geplant. Eine Änderung gab es aber dennoch: Das Turnier startete nicht erst Ostermontag, sondern bereits eine Woche zuvor am Sonntag.
Dieser kleine Umstand führte dazu, dass ich am ersten Tag verwundert angesprochen wurde, dass eine halbe Stunde vor Anmeldeschluss ein Spieler noch zu Hause sei, weil die Annahme bestand, dass das Turnier erst einen Tag später beginnen würde. Da ließ sich leider nicht mehr viel machen, gerade weil die Regeln diesbezüglich dieses Jahr verschärft wurden und unser Spieler wurde für die erste Runde nicht ausgelost. Auch nach 14 Jahren LJEM erlebt man immer noch Premieren.
Dieses kleine Malheur änderte aber nichts daran, dass es wieder ein sehr schönes Turnier war. Mit 26 Spielern waren wir erneut die zweitgrößte Delegation hinter Elmshorn mit einer gesunden Mischung aus Veteranen und jungen Talenten. Betreut und trainiert wurde die Delegation von Martin, Christoph, Joshua, Nicole, Mane und mir. Glücklicherweise erhielten wir erneut die Zusage für unseren „Stammraum“ im Kiek In, um einen zentralen Anlaufpunkt für Analysen, Vorbereitung und sonstige Aktivitäten zu haben. Den Raum teilten wir dieses Jahr mit Schwartau, was jedoch zu keinerlei Problemen führte und es war eine sehr angenehme Atmosphäre.
Generell war es bemerkenswert, dass der Lautstärkepegel im Raum wesentlich niedriger als in den Vorjahren trotz ähnlicher Teilnehmerzahl war, was insbesondere für Trainer und die älteren Spieler ein kleiner Segen war. Spielerisch waren es aber gerade die älteren Spieler, die sich im Laufe der Woche volatilen Leistungskurven und bitteren Niederlagen konfrontiert sahen. Doch letztlich konnte man sich aus allen Stimmungstiefs wieder gegenseitig heraushelfen, wobei insbesondere die gemeinsamen Volleyballrunden förderlich schienen. Alternativ wurde die Grußbox auch im großen Stil von den Lübeckern besucht, auch wenn sich der dortige Wortschatz am Ende der Woche fast nur noch auf drei Worte beschränkte.
Insgesamt gab es für Lübeck zwei Landesmeistertitel und 12 weitere Top 10 Platzierungen. Ein schönes Ergebnis, in etwa vergleichbar mit dem Vorjahr und keinesfalls unverdient. In den älteren Altersklassen lief wie bereits erwähnt einiges gegen uns, was durch die Erfolge der jüngeren Altersklassen wieder ausgeglichen wurde. Insbesondere in einer Altersklasse gelang uns eine kleine Sensation, doch dazu mehr in der Einzelbetrachtung:
U18:
Im Zuge einer starken Leistungsentwicklung in den letzten Monaten zählte Ida zu den Favoriten auf den Titel der Landesmeisterin. Nach einem Eröffnungssieg kam sie regelmäßig in komplizierte Stellungen, wo das Glück nicht auf ihrer Seite war. In der zweiten Turnierhälfte erzielte sie mit 3,5/5 Punkten ein schönes Ergebnis. In einem sehr eng besetzten Teilnehmerfeld reichte dies am Ende für den vierten Platz bei den Mädchen.
Helene wurden im Vorfeld ähnliche Chancen auf den Landesmeisterinnentitel zugeschrieben wie Ida. Sie hatte sich vorgenommen, ihre Partien auch in ausgeglichenen Stellungen auszukämpfen. Dafür wurde sie direkt in Runde 3 mit einem sehr schönen Sieg belohnt. Auch im weiteren Verlauf fand sie viele kreative Ideen, um ausgeglichende Stellungen überzeugend fortzusetzen. Als einziges Hindernis erwies sich hierbei die Zeit, wodurch sich ihre Gegner in schlechteren Stellungen zum Teil noch ins Remis retten konnten. Am Ende wurde es der dritte Platz bei den Mädchen und mit 4,5 Punkten ein gutes Ergebnis.
Ruben konnte sich nach einer starken Saison zurecht Hoffnungen auf eine vordere Platzierung machen. Mit 3/3 startete er überzeugend in das Turnier und war bester Laune, bis er im Endspiel gegen Bjarne einen Vorteil vergab und über ein Remis nicht hinauskam. Dieses Muster setzte sich in den folgenden Runden leider fort und seine sonst wirklich stark erkämpften Stellungen, gingen am Ende etwas unglücklich aus. Vor der letzten Runde musste er krankheitsbedingt abbrechen. Mit einem Sieg wäre noch Platz 4 möglich gewesen.
Auch Benjamin spielte eine starke Ligasaison und war ein Anwärter auf eine Top-10 Platzierung. Er konnte überwiegend auch an die dort gezeigten Leistungen anknüpfen und hatte einige schöne Partien vorzuweisen. In den letzten beiden Tagen passierten ihm jedoch einige ungewohnte Unachtsamkeiten, welche seine Bilanz etwas schmälerten. An Ende erreichte er mit dem 12. Platz ein Ergebnis im Erwartungsrahmen.
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U16
Erik hatte den Mut, sein erstes Langzeitturnier direkt bei einer Landesmeisterschaft zu bestreiten. Zuvor beschränkte sich seine Turniererfahrung auf Kinderpokal-Turniere und zwei Ligaeinsätze. Ihm war bewusst, dass er vor allem für die Erfahrung antreten würde. Als einziger ohne Wertungszahl gelangen ihm trotzdem drei Siege und auch in den anderen Runden schlug er sich wacker. Er erhielt als Belohnung eine Einstiegs-DWZ von 1078.
Bei Ilias liefen die ersten beiden Runden nicht besonders, aber mit drei Siegen in Folge konnte er sich wieder nach vorne kämpfen. Auch in folgenden Runden spielte er meist schönes positionelles Schach, wurde dafür aber leider nur selten mit Punkten belohnt. Am Ende hatte er auch noch Lospech und musste gegen Hanno spielen. Dennoch waren seine spielerischen Fortschritte klar erkennbar.
Enes war mit seinem dritten Platz in der U14 Vormeisterklasse letztes Jahr als Newcomer eine der großen Überraschungen gewesen. Zu Beginn erwischte er einen ungewohnt holprigen Start und kam über 2 Punkteteilungen gegen nominell schwächere Gegner nicht hinaus. Err kehrte er jedoch zügig zu seiner alten Form zurück und holte drei Siege in Folge. Damit schloss er das Turnier mit guten 5/8 Punkten ab und durfte sich über ein DWZ-Plus von 80 Punkten freuen.
Als einer der treibenden Kräfte hinter dem Erfolg von LSV VI wurde Hanno als ein Anwärter auf den Titel gehandelt. Mit einem sehr dicht besetzen Teilnehmerfeld gab es jedoch viele Kandidaten für die vorderen Plätze. Nach einem remis in einem eigentlich besseren Endspiel kam Hanno in einen Frustrationsmodus, der in zwei Verlusten in Folge resultierte. Seinen Zorn konnte er bei den Volleyballrunden rauslassen, was zu einem mentalen Comeback führte und er mit 4/5 eine starke zweite Hälfte spielte. Mit Platz 9 erreichte er ein versöhnliches Ergebnis.
André zeigte sich zu Beginn des Turniers in Top-Form. Er befand sich die meiste Zeit des Turniers auf dem 2. Platz in Lauerstellung und spielte qualitativ schöne Partien. Seine einzige Niederlage erhielt er erst in der 8. Runde gegen Vereinskameradin Ida Klara, wodurch er sich am Ende zwar mit dem 4. Platz begnügen musste, aber dies nicht über ein starkes Turnier seinerseits hinwegtäuschen konnte.
Ebenfalls zu den Favoriten nicht nur auf den Titel der Landesmeisterin zählte Ida Klara. Anders als André erwischte sie nur eine mäßige erste Hälfte mit 2,5/5. Die beiden Niederlagen waren jedoch gegen den späteren Landesmeister und den Zweitplatzierten. Danach lief sie zu Höchstformen auf und holte 4/4 in der 2. Hälfte. Entscheidend dabei vor allem der schöne Sieg gegen Julia in der letzten Runde, der ihr Platz 3 in der Gesamtwertung und den Landesmeisterinnentitel sicherte.
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U14
Enno spielte dieses Jahr zum ersten Mal bei der LJEM mit. Im Vergleich zu früheren Turnieren sah man klare Fortschritte beim Zeitmanagement und Spielverständnis. Er hatte viele gute Ideen in seinen Partien und erarbeitete sich auch gegen stärkere Gegner aussichtsreiche Stellungen. Am Ende ließ die Konzentration etwas nach, aber die Entwicklung macht Hoffnung für die Zukunft.
Paul Matti gehörte zu den Mitfavoriten in der U14. Er spielte das ganze Turnier über an den vorderen drei Brettern und erzielte dort gute Ergebnisse. Bitter war ihn vor allem eine Niederlage gegen Chidera, wo ihm in klar besserer Stellung eine entscheidende Ressource des Gegners entging. Dank der ansonsten starken Partien gelang ihm ein geteilter 4. Platz.
Nach einem Jahr Pause war Yaron wieder bei der LJEM dabei. Er war fest entschlossen zu beweisen, dass seine Einstiegs-DWZ von 2023 deutlich unter seiner Leistung liegt. Mit 4,5 Punkten gegen wesentlich stärkere Gegner gelang ihm das mit Bravour. Neben der Auszeichnung für die kürzeste Partie (abgesehen von einem Kurzremis), wo er nach vier Zügen matt setzte, zeigte über weite Strecken sehr schöne Partien. Nur im Endspiel wurde in entscheidenen Stellungen gerne etwas zu schnell gespielt. 200 DWZ Plus sprechen jedoch für sich.
Ludwig zeigte wie gewohnt in weiten Teilen überzeugendes positionelles Schach mit einem Gefühl für offene Stellungen. In den späteren Spielphasen zog er manchmal in kritischen Stellungen etwas zu schnell, was ihn ein paar Punkte kostete. In anderen Partien widerum konnte er seine Stärke beibehalten und schöne Siege einfahren, was in einem DWZ-Zuwachs von 60 Punkten resultierte.
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U12
Für Max war es bereits die zweite LJEM, was sich beispielsweise darin zeigte, dass er deutlich weniger aufgeregter vor den Partien und auch während den Partien wesentlich konzentrierter war. In der Analyse überraschte er mich immer wieder mit kreativen Ideen und Mattbildern. Manchmal neigte er dazu, sich zu sehr auf diese Ideen zu fokussieren und dabei die Ideen des Gegners außer Acht zu lassen. Er dufte sich jedoch am Ende über seine sehnsüchtig erwartete erste DWZ freuen.
Alfred brachte wieder viel Energie in den Raum und ans Brett. An vielen Stellen waren deutliche Verbesserungen in seinem Spiel im Vergleich zum Vorjahr festzustellen, allerdings wurden seine Partien wieder etwas schwankungsanfälliger. Ein sehr bitteres remis nach einer tollen Leistung gegen einen 200-Punkte stärkeren Gegner ließ ihn mental kurzzeitig einknicken, doch er erholte sich und erreichte am Ende noch den 12. Platz.
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Auch bei Finn waren deutliche Verbesserungen erkennbar. Seine ruhige und disziplinierte Spielweise provozierte seine Gegner immer wieder zu riskanten Manövern, die er stets auszunutzen wusste. Er ließ sich manchmal noch zu sehr von der Zahl des Gegners beeindrucken und traute sich dann weniger. Mit 5 Punkten und Platz 9 erreichte er trotz dessen erneut eine Top 10 Platzierung und über 100 Punkte DWZ-Zuwachs.
Einen Platz vor ihm lief Samuel ein. Seinem ausgeprägten taktischen Verständnis und seiner sehr trickreichen Spielweise hatten viele seiner Gegner nicht viel entgegenzusetzen. Meistens war er es selbst, der sich durch einen Wechsel zum Blitzschach in Bedrängnis brachte und dem Gegner Chancen bot. Ebenso wie Finn konnte er mit dem Turnier die 1000-DWZ Marke überschreiten.
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Wieder einen Platz weiter vorne erreichte Henning, dem es als einzigen Spieler gelang, Landesmeister Michael Moskalenko einen halben Punkt abzunehmen, was angesichts des Rating-Unterschieds von über 600 Punkten eine kleine Sensation war. Seine größte Stärke ist unverändert seine überlegte und risikoarme Spielweise in Kombination mit kreativen Ideen für das positionelle Spiel. Er spielte lange ganz oben mit, erlitt am vorletzten Tag dann aber zwei bittere Niederlagen. Der DWZ-Zuwachs von 80 Punkten unterstreicht jedoch ein starkes Turnier seinerseits.
Ebenfalls 5,5 Punkte erreichte Niilo, was für ihn den 6. Platz bedeutete. Sein Turnierverlauf war sehr vergleichbar mit dem von Henning. Mit vielen schönen Partien stellte er unter Beweis, dass sein Landesmeistertitel im Vorjahr kein glücklicher Zufall gewesen war. Gegen Ende trübte sich Niilos gesundheitlicher Zustand leider merklich ein, was zwei unglückliche Niederlagen zu Folge hatte. Am letzten Tag ließ er sich aber nicht nehmen, wieder für die letzte Runde anzutreten und zu gewinnen. Auch hier gab es ein schönes DWZ-Plus von 50 Punkten und er knackte die 1200-Marke.
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Die beste Lübecker Platzierung erzielte Tom mit dem vierten Platz. Was eigentlich eine starke Platzierung darstellte, war ihn am Ende ein undankbares Ergebnis. 2 Buchholzpunkte trennten ihm vom dritten Platz und damit von der Qualifikation zur DEM. Die Enttäuschung darüber war ihm anzusehen. Es bleibt dennoch ein schöner Erfolg und wenn er weiter so ehrgeizig an sich arbeitet, dürfte er nächstes Jahr in der U14 wieder oben angreifen. Im Vergleich zum letzten Jahr war eine deutliche Abnahme einer frühen Remisbereitschaft gegenüber nominell stärkeren Gegnern zu erkennen, was ihm zukünftig weit bringen dürfte.
U10
Als einer der jüngsten Teilnehmer im Turnier trat Mark bereits das zweite Mal zur LJEM an. Seine Fortschritte zeigten sich nicht nur in der eigenständig durchgeführten Notation, sondern auch auf dem Brett selbst, wo er wesentlich konzentrierter war und zielstrebige Pläne verfolgte. Mit fünf Siegen erzielte er ein starkes Ergebnis, gerade wenn man bedenkt, dass er noch drei weitere Jahre in der U10 spielen darf. In der inoffiziellen Altersklasse u8 wurde er Zweiter und die Schachjugend entschied sich dazu, ihm den U8 Platz für die Deutsche Meisterschaft zu geben.
Mavi nahm dieses Jahr das erste Mal an der LJEM teil, nachdem es letztes Jahr kurzfristig Probleme gab. Er musste früh eine Niederlage gegen einen stark aufspielenden Vereinslosen akzeptieren, der lange das Turnier anführte. Er arbeitete sich jedoch mit hohem Kampfgeist und ausgezeichneten Zeitmanagement mit 6/7 wieder zurück an die Spitze. Mit einem ausgekämpften Remis gegen Adam in der letzten Runde sicherte er sich den dritten Platz und damit ein Ticket für die Deutsche Meisterschaft. Zusätzlich gab es über 150 DWZ Plus.
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Theos Turnierverlauf war nahezu identisch: Nach einer frühen Niederlage gegen ein junges Talent war er kaum noch aufzuhalten. Der Höhepunkt war wohl sein souveräner Sieg gegen den 600 DWZ-Punkte stärkeren Turnierfavoriten Oscar. Theo zeigte eine beeindruckende Mischung aus taktischem Verständnis und Stellungsgefühl, wie ich es bei vorherigen Turnieren noch nie bei ihm gesehen hatte - vor allem nicht in dieser Konstanz. Mit 7,5 Punkten konnte er sich zum Vizelandesmeister küren lassen, womit vorher kaum einer rechnen konnte. Hier gab es einen DWZ-Zuwachs von knapp 200 Punkten.
Die Sensation in der U10 wurde durch Adam perfekt gemacht. Letztes Jahr musste er das Turnier krankheitsbedingt nach 4/5 Punkten abbrechen, daher stand ihm die erste richtige Langzeitprobe noch bevor. Dass Adam den meisten in seinem Alter in den Bereichen Taktik und Geschwindigkeit weit voraus ist, zeigte er mit seinen gesammelten Landesmeistertiteln in Schnellschach und Blitzschach vor ein paar Monaten. In Langzeit neigte er jedoch immer noch zu Fehlern durch zu Schnelles Spielen. Dies schien bei diesem Turnier kein Problem mehr zu sein. Zusammen mit den anderen Lübeckern dominierte er das Teilnehmerfeld und schloss genau wie Theo ohne einen Verlust mit 7,5 Punkten ab. Die bessere Buchholz bescherte ihm den Landesmeistertitel. Zudem erhielt er eine beeindruckende Einstiegs-DWZ von fast 1500.
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Nach aktuellem Stand werden uns demnach Lisa, Levi, Ida Klars, Mark, Theo, Mavi und Adam bei der Deutschen Meisterschaft vertreten. Der Vereinsraum war dieses Jahr zwar verhältnismäßig ruhig, dennoch gab es abseits des Hauptturniers noch einige berichtenswerte Events, die für das gewohnte Entertainment sorgten.
Chaos-Schach
Das Chaos-Schach Turnier wurde dieses Jahr wieder von Chaos-Meister Max Dörp persönlich organisiert und geleitet. Von daher war es wenig verwunderlich, dass das Turnier in der objektiv einzig richtigen Variante nämlich in 3er-Teams ausgetragen wurde. Lübeck war Titelverteidiger und wir zeigten unsere Entschlossenheit, indem wir gleich fünf Teams in den Spielsaal entsandten. Die Altersspannen und Spielstärken dieser Teams waren dabei sehr variabel, was dem Thema des Turniers angemessen Tribut zollte. Jede Runde wurde an jedem der drei Bretter eine bestimmte Schachvariante vorgeschrieben, die in ihrer Schwierigkeit stark variierte. Gerade am ersten Brett gab es einige Varianten, welche beide Seiten vollkommen ratlos zurückließen, unerwartet schnelle Verluste oder einvernehmliche Punkteteilungen nach wenigen Zügen zur Folge hatten.
Mir selbst erging es da nicht anders und zwei meiner Partien gewann ich nur, weil ich meinen Gegner über die Zeit hob, während mein Gegner die Variante deutlich mehr verinnerlicht hatte. Doch dies passte zu unserem Team-Namen: "LSV Uhr sagt Flagge" bestehend aus Martin, Benjamin, Ruben und mir. Es gelang uns ungeschlagen durch das Turnier zu kommen und den Titel des Chaosmeisters erneut zu beanspruchen. Die große Überraschung war jedoch der dritte Platz der „Gewürzgurken“ mit Samuel und Finn, die kurzfristig noch Christoph für ihr Team gewinnen konnten. Somit gab es noch ein paar mehr Süßigkeiten für unseren Vereinsraum.
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Einzel-Blitz
Am Donnerstag fand das Einzelblitz-Turnier statt, an welchem altersübergreifend jeder teilnahmeberichtigt war. Erstmals wurde dieses Turnier Elo ausgewertet, was für viele unserer jüngeren Spieler ein Ansporn war, sich die erste Blitz-Elo zu erspielen. Insgesamt meldeten sich 12 Lübecker für das Turnier an, wobei Adam kurzfristig doch lieber Werwolf spielen wollte.
Die anderen 11 lieferten sich über 9 Runden erbittere Kämpfe mit ihren Konkurrenten. Tatsächlich konnte das Turnier mit Lisa Sickmann durch eine Lübeckerin gewonnen werden, die mehr oder weniger zufällig an diesem Tag aus Osnabrück zu Besuch war. Doch die anderen Lübecker schlugen sich wacker. Lobend zu erwähnen seien hier beispielsweise der Sieg von Mavi über unseren FSJ-ler, die 4,5 Punkte von Finn gegen einen 1650 Schnitt oder der Sieg von Samuel über Anja Yüksel.
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Überraschungsschach
Dieses Rahmenturnier ist bei uns erfahrungsgemäß bei den jüngeren Spielern deutlich beliebter, als bei den älteren Spielern. So nahmen 8 U10/U12 Lübecker an dem Überraschungsturnier für die jüngeren Altersklassen teil, um sich in fünf Runden begleitet von zahlreichen unfairen Zusatzregeln zu messen. In dem vorprogrammierten Durcheinander mit Regeln wie „Entschuldige dich immer wenn du eine Figur des Gegners schlägst“, „Halte dir durchgehend mit einer Hand ein Auge zu“, „alle Läufer werden zu Figuren des Gegners“ oder der Klassiker „Das Brett wird gedreht“ fanden sich viele Lübecker offenbar gut zurecht. Mit jeweils 4 Punkten wurde Adam 2. Platz, Samuel 3. Platz, Alfred 5. Platz und Max 7. Platz. Als Preise gab es natürlich Ü-Eier.
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Tandem
Das durfte natürlich nicht fehlen. Sowohl im U10/U12 als auch im Ü14 Turnier waren die Lübecker 2-er Teams zahlreich vertreten. Da zu den Turnieren keine Ergebnisse veröffentlicht wurden, muss ich mich bei dem U10/U12 Turnier auf Erzählungen berufen. Es wurde gemunkelt, dass die „Gewürzgurken“ (Finn & Samuel) auch ohne den Sheriff Christoph eine dominante Performance zeigten und ungeschlagen den ersten Platz holten. Auch die „Chicken Männer“ mit Mavi und Adam schnitten stark ab.
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Bei den Älteren qualifizierten sich gleich drei Lübecker Teams für das A-Finale. Die Überraschungsgäste waren hierbei wohl André und Ida Klara, die ihre Vorrundengruppe noch eindrucksvoll gewinnen konnten, im A-Finale dann aber doch einige Probleme bekamen. Ursächlich waren Gerüchten zur Folge Dameneinsteller in fast zweistelliger Höhe bei einer der beiden Person ein beitragender Faktor. Das Team mit Martin und mir konnte nicht an den Vizetitel von vor zwei Jahren anknüpfen und wir mussten uns mit dem 5. Platz zufriedengeben. Unbesiegbar war an diesem Tag das Traditionsteam aus Max Dörp und extra angereistem Tom Bosselmann, die das Turnier ihres Lebens spielten und verdient gewannen.
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Damit neigte sich auch diese Landesmeisterschaft dem Ende zu. Am letzten Tag gab es für die Lübecker wieder das traditionelle Pizzaessen, bevor mit der Siegerehrung die letzte Station des Turniers eingeläutet wurde. Insgesamt war es wieder ein schönes Turnier, insbesondere der Gruppenzusammenhalt der Lübecker ist mir dieses Jahr sehr positiv aufgefallen. Wir hoffen, dass es den Spielern ebenfalls so gut gefallen hat und wir alle nächstes Jahr wieder im Kiek In begrüßen dürfen. Am Ende möchte ich mich nochmal ausdrücklich bei den mitgereisten Trainern und Betreuern bedanken ohne die ein solches Event nicht zu bewältigen wäre. In diesem Zusammenhang gilt unser Dank ebenso der Michael-Haukohl-Stiftung,die uns wieder großzügig bei diesem Turnier unterstützt hat!
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