4:4 die Seuche geht weiter. Dabei sah es diesmal wirklich so aus, als könnten wir beide Punkte mit nach Hause nehmen.

Fin hatte zwar in der spanischen Eröffnung als Schwarzer kein Gegenspiel kreieren können und war in einen gegnerischen Mattangriff gelaufen, aber Frederik und Tigran brachten uns daraufhin in Führung. Frederik hatte in einer unklaren Stellung beschlossen, offenkundig zu Recht, seinem Gegner nichts zu glauben und Tigran spielte eine Spezialvariante seines Trainers Karsten Müller, mit der sein Gegner überhaupt nicht zurecht kam.

 

 

 

Anschließend steuerte Wolf ein Vorteilsremis zur 2,5:1,5 Führung bei. Es sah nach einem Sieg aus. Unsere 4:4 Serie schien zu reißen. Das konnte doch nicht sein. Da musste was passieren. Also griff der Mannschaftsführer in`s Geschehen ein. Ich hatte gerade bei heterogenen Rochaden die Angriffspläne meines Gegners gestoppt, und machte mich daran seine Königsstellung zu öffnen, als ich zweizügig eine Figur einstellte. Ohne Zeitnot, ohne Androhung von Folter oder einem sonstigen triftigen Grund. Wenn man mal vielleicht von zunehmendem  Alter und Gewicht absieht.

Glücklicherweise brachte uns Alexander dann wieder mit einer starken Partie in Führung. Sein Gegner harre sich während der Partie völlig unnötigerweise mehrfach lauthals (!) darüber beschwert, dass er unter dem Tisch zu wenig Platz hätte. Er hätte sich besser mit dem beschäftigt, was auf dem Brett passierte, denn da wurde die Sache dann wirklich eng.

Schwartau kam dann am Spitzenbrett zum Ausgleich. Uli Sieg hatte im 40. Zug es vermieden ein leicht besseres aber stark remisträchtiges Endspiel anzustreben. Stattdessen gewann er lieber einen Bauern. Objektiv vielleicht der beste Zug, aber aus praktischer Sicht, war die Parie danach viel leichter für seinen Gegner zu spielen. Am Ende konnte Uli eine Bauernumwandlung nicht verhindern. 3,5:3,5

Was nun in der letzten Partie an Berdis Brett passierte, war ein Spiegelbild unser auf- und abschwankenden Saison. Am Anfang hatte Berdi die weißfeldrigen Schwächen seines Gegners mustergültig ausgenutzt. Dann aber verlor er in einem taktischen Schlagabtausch die Übersicht und eine Qualität. Nach der Zeitkontrolle begann das Drama dann aber erst. Berdi gab ein Schach mit der Dame . Aber statt nun mit seiner Dame dazwischen zu gehen, beschloss sein Gegner sich mit seinem König auf Wanderschaft zu begeben. Das hätte sich fast gerächt. Berdi tauschte die Damen, womit sein Gegner wohl nicht gerechnet hatte. Denn nun hatte der Schwartauer im Endspiel  eine Qualität mehr und zudem einen Freibauern, der nur unter Figurenopfer zu stoppen war. Berdi allerdings hatte hierfür vier verbundene Freibauern. Wir gewinnen? Aber nein ! Denn Berdi hatte im Sudden Death keine Zeit mehr, fand nicht die richtige Fortsetzung und konnte dann wohl eher von Glück reden, dass er noch fünf Sekunden auf der Uhr hatte als sämtliches mattsetzendes Material vom Brett verschwand. Also dann bis zum nächsten 4:4