Samstag, 20. Februar, fand das Nachholspiel der Jugendbundesliga beim SV Lingen statt. Ein langer Tag für die Spieler, denn die über 300 km bis Lingen (Ems) mussten neben der Partie hin und zurück bewältigt werden. Aber es hat sich gelohnt. Das Team bringt einen 5,5:0,5-Sieg mit nach Hause.

Es war schon schwer gewesen einen Ausweichtermin zu finden. So war von Anfang an klar, dass nicht alle Stammspieler dabei sein werden. Das war nun gegen den Tabellenletzten aus Lingen nicht so schlimm, auch mit Ersatz waren wir favorisiert. Freitag abend kam dann aber noch eine Krankmeldung und so waren es letztlich drei Stamm- und drei Ersatzspieler die sich auf den Weg machten: Kevin Kololli, Martin Kololli, Fin Niklas Tiedemann, Tom Linus Bosselmann, Alva Glinzner und Lukas Nagy.

Morgens, 8:30 Uhr am Vereinsheim ging es los. Herr Bosselmann hat sich als zweiter Fahrer gefunden - vielen Dank dafür nochmals an dieser Stelle. Die erste Überraschung dann bei der Zuteilung auf die Autos. Tom Linus: "Ich fahr bei Bernhard". Ah, ja. Vielleicht befürchtete er, dass sein Vater seine Hörbücher Herr der Ringe, Teil 1 bis 3, hören wollte. Wahrscheinlich war er aber nur höflich und wollte den Stammspielern den größeren Audi überlassen.

Es ging los. Wir hatten vorsichtshalber eine Stunde Puffer eingeplant. Es regnete aber nur gelegentlich und gab auch keine Verkehrsprobleme. Zeit für einen Zwischenstopp in Wildeshausen. Einmal Auftanken: Diesel für den Audi, Koffein für den Fahrer, Naschzeug für die Spieler. Es ging weiter durch den Landkreis Cloppenburg. Kurz nach 12 Uhr waren wir dann da. Der Mannschaftsführer von Lingen hatte bereits aufgeschlossen. Wir halfen schnell die Bretter aufzubauen. Dann war für die Ersatzspieler noch Zeit für etwas Konditionsblitz.

IMG Lingen

Die Stammspieler saßen noch im Bosselmann-Audi bei "Schlacht um Mittelerde".

Es ging dann pünktlich um 13 Uhr los. Lingen musste auch einigen Ersatz aufbieten und so waren wir doch an allen Bretter klar favorisiert. Und die ersten Ergebnisse ließen auch nicht lange auf sich warten. Alva nutzte gleich die ungenaue Eröffnung ihres Gegners, wirbelte einmal mit dem Springer durchs gegnerische Lager und nahm dann die erste Gelegenheit für eine kleine Kombination zum Gewinn von Turm und Partie - 1:0. Lukas erhöhte auf 2:0, er wusste im Endspiel mit Mehrbauer bei ungleichfarbigen Läufern besser was zu tun war. Martin ließ zwei Mehrbauern am Damenflügel durchlaufen - 3:0. Fin belagerte die gegnerische Königsstellung bis eine Mehrfigur dabei heraus kam - 4:0.

Nur am Spitzenbrett spielten die beiden dort gemeldeten Stammspieler gegeneinander. Und Kevins Gegner zeigte, warum er bereits gegen mehrere Top-Platzierte mithalten konnte. Kevin hatte zwar stets Initiative, fand aber keinen Durchbruch und im Turmendspiel verflüchtigte sich dann das ganze - Remis.

Und dann spielte noch Tom Linus. Er hatte erstmal eine Stunde für die ersten zehn Züge benötigt. Das nachfolgende Ergebnis war nicht sonderlich berauschend. Bald einen Bauern weniger. Einen weiteren Bauern hatte er zwar ins gegnerische Lager getrieben, dort schien dieser aber bald mangels Unterstützung aus den eigenen Reihen verloren zu gehen. Der einzige Lichtblick war, dass noch genug Figuren und Felder für Toms kreatives Spiel da waren.

Der Mannschaftsführer gab dann die Kapitänsbinde an Lukas und machte sich schon mal mit den ersten auf die Heimfahrt. Gegen 16:30 Uhr erreichte uns dann die Nachricht von Tom: "Ich habe noch gewonnen". Die Betonung lag auf "noch".

Mit dem Sieg gelangen wir in der Tabelle auf Platz 3. Nach Mannschaftspunkten punktgleich mit dem Hamburger SK, aber 3 Brettpunkte weniger. In zwei Wochen geht es bereits weiter mit einem Auswärtsspiel bei Königsspringer Hamburg.