Am Sonntag, dem 15.01.2016 fuhr die 1. Lübecker Mannschaft nach Schwerin. Die Hoffnung war mindestens ein Unentschieden gegen die starken Schweriner zu schaffen. Leider ging dieser Wunsch nicht Erfüllung.

Die Begegnung an Brett 2 zwischen Martin Kololli und dem niederländischen IM Migchiel de Jong war recht schnell zu Ende. Martin wurde in der Eröffnung mit einer scharfen Variante überrascht. Er entschied sich mutig zu spielen, sodass die Stellung sehr zweischneidig wurde. Leider wurde sein Mut nicht belohnt und er verlor. An Brett 4 wurde zügig der Punkt geteilt. Die Partie zwischen Harald Schmidt und Karsten Schulz war ruhig und verließ vermutlich nie die Remisbreite.

Trotzdem sah es, obwohl wir nun 0,5-1,5 zurücklagen, gar nicht mal so schlecht aus. Unser Brett 1, Michael Kreuzholz, schien sich gut vorbereitet zu haben; Er hatte bei besserer Uhr eine vielversprechende Stellung auf dem Brett. Thomas Thannheiser und Ralf Christ hatten beide sehr gute Stellungen. Es war davon auszugehen, dass zumindest einer seinen Vorteil würde verwerten können. Alle anderen Partien, einschließlich meiner eigenen, schienen bis zu diesem Zeitpunkt unklar. Sah doch gar nicht schlecht aus, oder?

Leider wendete sich das Blatt dann gegen uns. Dirk Lampe verlor zuerst in einem taktischen Scharmützel die Übersicht- und dann die Partie. Thomas verspielte seinen großen Vorteil, sodass er sich sogar bald gezwungen sah, eine Qualität zu opfern. Die Stellung war nunmehr eher unklar und die Begegnung endete letztendlich Remis. Auch Ralf und Michael konnten ihre Partien nicht gewinnen. Michaels Gegner gelang es in einer komplizierten Stellung einen Mehrbauern mit positionellen Trümpfen zu kompensieren, die Partie endete auch Remis. Ralf stand währenddessen vor einer schwierigen Entscheidung: Großen positionellen Vorteil in Form einer überlegen Bauernstruktur oder eines starken Freibauern. Ralf wählte den Freibauern. Dies stellte sich leider als die falsche Entscheidung heraus. Dem Gegner gelang es den Freibauern zu erobern und in ein Turmendspiel mit Mehrbauern abzuwickeln, in welchem Ralf sogar noch zu kämpfen hatte. Die Partie endete schließlich Remis. Ullrich war durch ein Figurenopfer seines Gegners in die Defensive gedrängt worden, verteidigte sich aber hartnäckig und hielt Remis. Dass ich meine Partie letztendlich gewinnen konnte, änderte nichts am Endergebnis. Mein Gegner hatte über lange Zeit Angriff. Als dieser abflaute gelang es ihm nicht, auf Verteidigung umzuschalten; ihm unterlief ein taktischer Fehler und ich gewann.

Unter dem Strich blieb ein 3,5-4,5 gegen uns und Platz 7 in der Tabelle. Vielleicht wäre mehr drin gewesen, aber im Nachhinein ist man immer schlauer. Jetzt heißt es nach vorne schauen und sich auf die nächste Runde konzentrieren!