Fans des Lübecker SV mussten heute beim Jugendbundesliga-Heimkampf gegen den SK Lehrte lange leiden. Im Fußball würde man schreiben: Sie liefen 90 Minuten in Unterzahl einem Ein-Tor-Rückstand hinterher, ehe ihnen durch zwei späte Treffer in der Nachspielzeit noch der Sieg gelang.

Das Jugendspieltag-Wochenende wurde durch eine Erkältungswelle in Lübeck geprägt. Freitag und Samstag liefen viele Krankmeldungen ein, das ließ sich alles dann nicht mehr richten und wir mussten in einigen Mannschaften Partien kampflos abgeben. So auch bei LSV1. Fin bekam dadurch die Wahl, ob wir den erkrankten Tigran oder den erkrankten Tilo kampflos melden, was ihm Brett 4 mit Weiß oder Brett 5 mit Schwarz bot. Fin nahm Weiß, was im Nachhinein auch die richtige Entscheidung war.

Wir starteten also mit 0:1.

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Zu ihrem ersten Einsatz in der Jugendbundesliga an Brett 6 kam Freja. Und sie machte ihre Sache zunächst gut. Dem stürmischen Bauernvormarsch am Damenflügel ihres Gegners begegnete sie umsichtig und als alles neutralisert und ein Bauer mehr da war, packte sie eine taktische Keule aus - die dann leider ein Eigentor war. Eine Figur ging verloren und wir lagen mit 0:2 im Rückstand.

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Den Anschlußtreffer zum 1:2 besorgte dann Kevin. Er hatte sich ein Endspiel mit Mehrbauer erarbeitet. Ein Turmeinsteller seines Gegner beschleunigte die Entscheidung in dieser Partie dann aber doch erheblich.

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Den Ausgleich erwarteten wir von Alexander. Er hatte seinen Gegner überspielt und hatte nun die Wahl zwischen einer einfachen und einer komplizierten Gewinnvariante. Er nahm die komplizierte und es kam wie es kommen musste. Kurz gesagt: Es wurde zur Zeitkontrolle hin so gefährlich für beide Könige, dass Alexander lieber mal das Remis durch Dauerschach sicherte. 1,5:2,5 - jetzt mussten also noch zwei Siege aus zwei Partien her, wenn wir den Anschluß an die Tabellenspitze nicht verlieren wollten.

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Martin spielte gewohnt minimalistisch. Die Stellung war sehr verschachtelt. Im 40. Zug waren noch alle Bauern auf dem Brett. Er hatte schon zwei Remisangebote bekommen, die ich durch entschiedenes Mannschaftsführer-Nein ablehnen ließ. Solange noch ein Bauernhebel möglich war. Und schließlich kam die Chance. Die Stellung öffnete sich, Martin bekam die offene g-Linie und gewann schließlich noch im Turmendspiel.

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Blieb also noch die Partie von Fin. Über all die Stunden hatte er so den einen und anderen Bauern eingesammelt. Im Damenendspiel musste er nur noch etwas achtpassen, dass es keine Dauerschachmöglichkeiten seines Gegners gab. Zu später Stunde dann aber auch hier ein abruptes Ende, als sich Fin die Gelegenheit zu einem Matt in zwei nicht entgehen ließ.

Das ist am Ende nochmal gut gegangen. Gegen eine Lehrter Mannschaft, die nur mit ihrer zweiten Garde antrat. Wir halten damit Platz 2, einen halben Brettpunkt vor dem HSK, der bei Königsspringer Hamburg "nur 4:2" gewonnen hat. Der Kampf um die Tabellenspitze bleibt damit spannend - und wir sind weiter mit dabei.