Nach zwei Teilnahmen an der Endrunde der Deutschen Amateurmeisterschaft erhielt ich eine Einladung zur Weltmeisterschaft der Amateure, die vom 1.April bis 9.April 2017 in Umbrien/ Italien stattfand. Die Schule gab das Ok und so durften wir schon 10 Tage vor Beginn der Osterferien Richtung Süden uns auf den Weg machen. Das schöne Sommerwetter nahmen wir von hier mit und so blieb es hinter dem Brenner alle Tage sonnig, 20 bis 25 Grad, ideales Wetter zum Schachspielen …. Eigentlich schon fast zu warm, doch der Spielort entpuppte sich als alte Burg oben auf einem Felsen mit dicken Mauern, die die Wärme noch abhielten.

Spoleto 2

Mein täglicher Anfahrtsweg gestaltete sich zunächst abenteuerlich, da es aussah, wie in einem unterirdischen Flughafen mit endlos langen Laufbändern und Fahrstühlen und später sportlich, da wir einen schnelleren Aufstieg, eine achtfache steile Rolltreppe entdeckten. So war auch das Sportprogramm erledigt.

 

Spoleto Tom

Hightech im Unesco Weltkulturerbe.

Es fanden sich Schachspieler aus aller Welt ein und ich traf auf interessante Nationen, wie Kolumbien, Ecuador,Rumänien, USA, Estland, Polen, Italien und Frankreich. Die Unterhaltung fand in Englisch bzw. Französisch statt, außerdem hatte ich ein paar italienische Vokabeln mir eingeprägt.

Die erste Runde konnte ich gleich gewinnen und so kam ich in die vorderen Ränge, wo ich mich jedoch nicht lange halten konnte, der interessanteste Gegner war CM Puusepp Kaimar, er hat 2015 Viktor Kortschnoi und Karpov geschlagen. Nach 3 Stunden konnte ich nicht länger gegen halten.

In Erinnerung wird mir auch die Partie gegen einen netten Franzosen bleiben, er musste sich nach knapp einer Stunde geschlagen geben und der Herr war so begeistert von meinem Spiel, dass er gleich ein Foto mit mir machen wollte und um ein Autogramm fragte, in den nächsten Runden stand er häufig hinter meinem Brett und beobachtete meine Partien.

Insgesamt erreichte ich 5 aus 9 und kam auf Platz 32 (gesetzt:37) von 93 in der Ratinggruppe unter 2000 Elo. Vielleicht hilft mir die gesammelte Erfahrung für die LJEM in Neumünster.