Stichkämpfe um die letzten Plätze für die Deutsche Einzelmeisterschaft in Willingen

Nach dem erfolgreichen Mannschaftstag in Bad Segeberg, an dem alle 3 Kandidaten für den LSV antraten, war am Sonntag (7.5.17) für Justus, Robert und Alexandra der Tag der Wahrheit, ob die DJEM - Träume sich erfüllen oder wie Seifenblasen platzen.

Justus hatte es in der u10 mit Peter Woldtmann zu tun und spielte anfangs gewohnt sicher. Im Endspiel Läufer gegen Springer war der Läufer allerdings der Schlechte, was Justus nicht rechtzeitig erkannte. So gingen nacheinander 2 Bauern verloren und damit auch die Partie. Nach der Pause startete Justus aber mit frischer Energie in die neue Runde und konnte ausgleichen. Spannung pur. Schnellschach war angesagt, ein zusätzlicher Raum gesucht und Britta erklärte sich sogar bereit, die Partien zu notieren, was ihr bei dem Blitztempo in der Eröffnung einiges abverlangte. Justus gewann in der ersten Partie einen Bauern und wickelte in ein T- Endspiel ab. Die sind aber bekanntlich „immer remis“, nur nicht, wenn man zu passiv spielt und seine Figuren schlecht stellt. So war plötzlich Peters Freibauer schneller. Nun war Dame gegen Turm bei 2 gegen 3 Bauern auf dem Brett und nach einigen Schachgeboten stellte Peter seine Dame so unglücklich an den Rand, dass sie quasi Patt war, kein sicheres Feld mehr. Das führte dann zum etwas unmotivierten Abtausch Dame gegen Turm, weil das entstandene Bauernendspiel eine sichere Beute von Justus wurde. Auch in der 2. Partie bekam Justus zügig einen Bauernvorteil und eine sehr aktive Stellung, doch dann drang die gegnerische Dame in seine Stellung ein und einige kritische Momente waren zu überstehen. Ein Dauerschach hätte zwar gereicht aber Justus wich ab und wollte mehr. Eine Springergabel führte dann bei knapper werdender Zeit von Peter ein schnelles Ende für ihn herbei. Tolles Ergebnis des 8-jährigen Justus!!

Inzwischen war auch der Wettkampf von Robert gegen Min Dath zu Ende. Robert hatte sich in Partie 1 einen Bauernvorteil verschafft, sogar eine Leichtfigur gewonnen. Leider ging diese durch leichsinniges Spiel wieder verloren und das macht natürlich den Gegner stark. In einem Turmendspiel schaffte es Roberts Freibauer zwar sehr weit nach vorn, allerdings auf Kosten 2er Freibauern auf der anderen Brettseite. So konnte der Gegner seinen Turm opfern und Roberts Turm war gegen die 2 verbliebenen Freibauern leider machtlos. In der 2. Partie versucht Robert wie Justus das Blatt noch zu wenden, allerdings kam er über ein Remis nicht hinaus. Glückwunsch an Min Dath und viel Erfolg in Willingen.

Alexandra hatte es mit ihrer „alten“ Rivalin Amina zu tun. Die 1. Partie verlief ausgeglichen, bis Amina 2 Bauern gewann. Nun griff Alexandra an und wurde durch taktische Tricks für ihren Angriff belohnt. In den 2. Partie mit Schwarz gewann Alexandra in der Eröffnung einen Bauern, für den Amina nicht genügend Kompensation erreichte. So konnte Alexandra ihre Stellung sichern und dann noch weitere Bauern einsammeln. Als die letzte Figur abgetauscht wurde ließ sich Amina den Rest nicht mehr zeigen und gab auf.

 

Damit hat Alexandra wie im Vorjahr im Stichkampf die Teilnahme an der Meisterschaft gesichert. Mal sehn, was sie in Willingen schafft, ich traue ihr bei ihrem tollen Kampfgeist einiges zu!