Nachdem wir in letzten Kampf recht unglücklich Punkte gegen die Tabellenspitze liegen ließen, hieß es am letzten Wochenende gegen einen potentiellen Abstiegsaspiranten zu punkten.
Dies gelang uns mit einem 6-2 auch mehr oder weniger klar, wobei der Kampfverlauf aus meiner Sicht weit weniger klar war. Im folgenden mein ganz persönlicher Blick auf den Kampf:

 

Am Spitzenbrett spielte Holger Hebbinghaus mit den weißen Steinen gegen Michael Kreuzholz von Beginn an deutlich auf den halben Punkt und konnte diesen trotz aller Bemühungen auf seiten Michaels auch leicht erbeuten. Am 2. Brett Martin wie üblich mit einem Holländer, ach nein, Martin hatte Weiß! Egal, im Moment ist der Aufzug des f-Bauern bei Martin wohl angesagt. Zu Beginn hatte ich den Eindruck, dass Martin alles im Griff hätte, aber mit fortschreitender Partiedauer, schien mir sein Gegner immer besser ins Spiel zu bekommen. Als es dann taktisch wurde, schwankte die Partie ein-, zweimal hin und her und endete dann in einem Remis durch Dauerschach. Wieder super im Griff hatte seinen Gegner Alexander, bei dem ich von Beginn an immer einen guten Eindruck hatte und einen Punkt für uns auf der Scorecard zählte. Bei Harald hingegen war ich mir da nicht so sicher. In seinem Katalanen wählte er ein eher seltenes Abspiel, dass dem Gegner dann aber auch schnellen Ausgleich gewährte. Harald versuchte es dann mit einem stürmischen Königsangriff h2-h4-h5-h6xg7, aber so recht wollte sich dabei auch nichts ergeben. Ob in dem entstehenden Schwerfigurenendspiel dann eher er oder sein Gegner die besseren Chancen hatten, wer weiß das schon so genau. Am Ende gab es Remis. Am 5. Brett fuhren wir wiederum einen soliden Schwarzsieg durch Ralf ein. Zwischenzeitlich wusste ich nicht, ob Weiß ggf. Gegenchancen hatte, aber der Partieverlauf war dann doch recht einseitig.

An den letzten drei Brettern taten wir allerdings alles, um den Marmstorfern noch gute Chancen einzuräumen. Dirk ließ im Maroczy-Sizilianer die Verdoppelung seines c-Bauern zu. Sein Gegner wusste zwar nicht recht, wie man dies ausnutzt, erhielt aber trotzdem eine recht ordentliche Stellung. So sah sich Dirk gezwungen, im Zentrum anzugreifen, was letztlich auch zum Erfolg führte, aus meiner Sicht aber eher eine Folge taktischer Zufälligkeiten war, die genauso hätten zum Sieg seines Gegners führen können. Ich selbst hatte auch keinen guten Tag erwischt. Von 35 Zügen machte 13 meine Dame. Dd8-a5xc5-c8-d8-e8-c8-c6-c7-c8-c7-e5xc5-e5. Da kann man sich vielleicht schon vorstellen, dass ich zwischenzeitlich, die Dame versteckte sich gerade auf e8 vor Turmfeuer auf c1 und d1, in eine recht missliche Lage geraten war. Die Stellung und meine Laune hellten sich erst wieder auf, als meine Gegner zwischenzeitlich auf den Gewinn des Läuferpaares verzichtete, meine Dame in zentraler Stellung landete und ich dann meinerseits das Läuferpaar erhielt. Nachdem die Dame dann auf e5 auch noch getauscht wurde, der Rauch und die Zeitnot hatten sich ebenfalls verzogen, konnte ich zeigen, was ein Läuferpaar wert ist und die bessere Stellung sicher nach Hause bringen. Auch am 8. Brett bei Ullrich lief sicher nicht alles nach Plan. In der Eröffnung sah ich ihn noch leicht im Vorteil, nur um ein paar Züge später mit ansehen zu müssen, dass sein Gegner ihm einen Bauern abknöpfte. Die einzige Kompensation, die Ullrich dafür besaß, war eine leicht bessere Aufstellung seiner Türme. Die hat dann wohl seinen Gegner auch so beeindruckt, dass dieser im weiteren Verlauf der Partie sich immer mehr zurück zog, so dass Ullrich tatsächlich ausgleichen konnte und dann auch ein sicheres Remis erreichte.

Vorne hui, hinten pfui?!

Wie dem auch sei. Kommende Woche geht es wieder gegen die hintere Tabellenregion, wobei die Königsspringer aus HH sicher deutlich stärker einzuschätzen sind als die Marmstorfer und die unteren Tabellenregionen vermutlich auch gerne wieder verlassen würden.